Ich wurde gestern per E-Mail gefragt, „wie ich an ein solch ein grosses Imilac-Stück herankommen konnte“.
Die Frage möchte ich wie folgt beantworten: Zusammen mit einem damaligen Sammlerkollegen, der schon seit längerer Zeit nicht mehr als Sammler aktiv ist, hatten wir gleich zum Start unserer Sammlungen durch einen Zufall Kontakt zum Finder der drei Stücke (5 kg, 19 kg und 35 kg, siehe Link "The Messenger - El Mensajero", No. 47, März 1987) aufbauen können. Das "kleine" 5 kg Stück hatten wir zusammen aus studentischen Ersparnissen finanziert, aber ohne Möglichkeit zur Aufteilung in zwei Hälften. Pallasiten zu sägen war mit der kommerziell verfügbaren Werkstattsägetechnik der 80er Jahre (Band- und/oder Bügelsäge) nahezu unmöglich. Wir fragten herum und das NHM-Wien bot uns an den Schnitt zu machen, wollte nach der Zusendung des 5 kg Stückes das Stück aber lieber für das Museum behalten! Wir hatten daraufhin mit Rückläufergeld vom nach Wien verkauften 5 kg Stück und frisch gedrucktem Geld (huch!) das 19 kg Individual an der Angel. Es ging um wenige Tage, weil die Zeitschels sich auch um das Stück bemühten. Wir hatten Glück die Schnelleren zu sein und die Zeitschels "mussten" sich mit der 35 kg Masse begnügen. Die Teilung der 19 kg-Masse wurde später dann in Wien gemacht. Mein Stück wog nach dem Schneiden fast exakt 9 kg. Ein wegweisendes frühes grosses Sammlungsstück, so dass ich dann entschied, nach Möglichkeit lieber wenige grössere, statt viele kleine Stücke sammeln zu wollen. An dieses Vorgehen halte ich mich bis heute.
Ein Traum-Endstück und ich habe diesen Koloss bis Anfang der 00er Jahre gegen jeden „Angriff“ von aussen verteidigt. Jeder Tausch- oder US-Ankaufsofferte auf das 9 kg-Endstück habe ich teils mit Tränen in den Augen widerstehen können und es wie eine Glucke, die ihre Küken beschützt, behütet und komplett gelassen. Der Sammlerkollege hatte sein Endstück schnell einmal verkauft und weg war es, in dünne Scheiben zerlegt und aufgesogen vom US-Markt in den späten 80er Jahren und das Geld dann sicher auch recht bald. Anfangs der 00er Jahre bin ich dann doch ins Wanken geraten und habe das Endstück dann doch auf ein Hochglanz poliertes 5.15 kg Endstück plus eine beidseitig toll polierte, planparallele und transparente XL-Vollscheibe mit knapp 500 g verkleinern lassen.
So, das war meine Imilac-Geschichte. Once in a lifetime! Heute sind so grosse Imilac-Stücke nicht mehr zu bekommen, alles weg (und zerschnitten)…
Gruss, Allende