hallo zusammen!
quelle: sda (schweizerische depeschenagentur) 11.08.2015
"Meteor erreichte Schweizer Boden
Deutsche Forscher berechnen die Streuregion der zerborstenen Feuerkugel
Bern/Berlin. Am 15. März um 20.44 Uhr wurde ein heller Lichtschweif über der Schweiz und dem Süden Deutschlands von zahlreichen Augenzeugen beobachtet. Nun ist klar: Die Splitter des grün leuchtenden Meteors gingen laut deutschen Forschern über der Schweiz nieder.
Die Meteorkameras des Feuerkugelnetzes des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) konnten die Bahn der Feuerkugel verfolgen. Die Wissenschaftler errechneten daraus den Ort des möglichen Meteoritenfalls, wie das DLR gestern mitteilte. Es komme nur sehr selten vor, dass ein ausserirdischer Festkörper als Meteorit den Boden erreicht.
Der Meteor trat gemäss den Berechnungen mit 78 000 Stundenkilometern in die Erdatmosphäre ein. Sein Leuchtflug über 300 Kilometer dauerte rund 16 Sekunden, vom Schwäbischen Wald über den Bodensee bis in die Schweiz. Am hellsten leuchtete er über dem östlichsten Zipfel des Zürichsees, wo er in Stücke zerbrach. Die Streuregion, über der sich die Teile des zerborstenen Meteors verteilt haben könnten, ist etwa 30 Kilometer lang und rund vier Kilometer breit. Sie erstreckt sich über Hochgebirgsregionen in den Kantonen Schwyz, Uri, Graubünden und Tessin. Seine Spur verloren die Kameras in 30 Kilometer Höhe über Tujetsch in Graubünden.
Perfekte Zeit für Suche
Von seiner Anfangsmasse von mehr als 100 Kilogramm seien nur wenige Kilogramm am Boden angekommen. Wertvolle Hinweise über die Anzahl der Fragmentierungen lieferten Schweizer Erdbebenstationen, die den Knall beim Zerbersten der Feuerkugel registrierten. Sie zeichneten die Schallwellen auf, die der Meteorit ausgelöst hat.
Meteorite sind sehr seltenes Gestein, besonders schwer und haben eine matte schwarze oder braune Kruste. Spontane Meteoritenfunde seien zwar extreme Glücksfälle, ganz aussichtslos seien Bemühungen allerdings in diesem Fall nicht: «Wenn man sich Zeit nimmt und das Gelände systematisch absucht, sind die Chancen für einen Fund gar nicht so schlecht, und jetzt ist die perfekte Zeit für eine Meteoritensuche», wird DLR-Planetenforscher Jürgen Oberst in der Mitteilung zitiert."