Hallo Ehrfried,
dass Du die Schrift nicht lesen konntest, ist verständlich, denn sie ist voller Fehlstellen, wie bei den Schriftrollen von Qumran. Ein ähnliches Stück habe ich hier auch, und weil es ebenfalls unlesbar war, habe ich es schneiden lassen. Jetzt kann ich es wenigstens bruchstückhaft lesen. (Die Sprache: Steinisch. Viel schwieriger als Finnisch oder Ungarisch!)
Ein anderer Schriftgranit war da offener, und unter Wasser zeigte er sein wahres Gesicht; auch das rückwärtige. Der Fundort dieser beiden ist hier in meiner Nähe, eine Kiesgrube, die jedoch noch nicht viele Schätze preisgegeben hat. Dieser Stein muss nicht notwendigerweise geschnitten werden, obwohl es mich schon reizt, seine innere Schönheit kennenzulernen; und poliert ist er sicher viel schöner als im Rohzustand. Wir sind nun mal – wie Wolfgang von G. – in Schönheiten vernarrt und wollen sie voll genießen. – Das ist natürlich in den Augen der Geo- und Petrologen ein Sakrileg. Mitunter frage ich mich schon, ob diese Leute überhaupt noch das Schöne in den Steinen sehen (können). Und das wirft bei mir noch mehr Fragen auf, die hier aber wohl zu weit führen. Darum Ende der Durchsage.
Zum Anschauen hänge ich mal die Bilder meiner beiden an.
Mit dem Genuss an schönen Schnittflächen bist Du ganz sicher nicht allein. Ich kenne ein paar Leute, die sich ein Buch wünschen mit geschliffenen und polierten Flächen. Geht mir auch so. Aber vielleicht oder ganz sicher wäre eine Bestimmung anhand eines solchen Buches nicht leichter als mit den bereits vorhandenen Büchern von F. Rudolph u. a. – Kein Stein gleicht dem anderen. Wo gibt es ansonsten so viele Unikate? Ist doch schön.
Sollte ich mit meinem Geschreibsel Fehler gemacht haben, dann ist das aus meiner Sicht nicht weiter schlimm, denn dann habe ich die Chance, etwas hinzuzulernen.
Besten Gruß in die Lausitz.
Eckard