Autor Thema: Meteorit...Vulkanbombe...Basalt...???  (Gelesen 3492 mal)

Offline MetGold

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Meteorit...Vulkanbombe...Basalt...???
« am: August 17, 2014, 13:34:24 Nachmittag »
Liebe Wissende bezüglich Geologie u.ä.,

als ich vergangenes Wochenende aus dem Urlaub kam, war wieder einiges im Briefkasten (der zum Glück immer durch einen Hausbewohner geleert wird).

Es war u.a. auch eine Gesteinsprobe dabei, die mich besonders bezüglich der Oberfläche etwas ratlos macht.

Der Fund wiegt 104 kg, hat ein Volumen von 35 dm³ und somit eine Dichte von 2,943 g/cm³. Der Neodymmagnet reagiert schwach und bleibt nicht haften. Polierte Fläche und Bruch sind schwarz.

Vom Aussehen her und der Dichte halte ich das Stück für "normalen" Basalt.

Kann es von der Oberflächengestalt her ein Vulkanauswürfling (Vulkanbombe) sein? Natürliche Erosion?

Er wurde auf einem Feld in der Nähe von Schaprode (Rügen) gefunden.

Vielleicht könnt ihr mir ja bei diesem Fall wieder einmal unter die Arme greifen!?  :hut:

 :winken:  MetGold


Es folgen zuerst 3 von mir etwas bearbeitete Fotos des Finders:
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Offline MetGold

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Re: Meteorit...Vulkanbombe...Basalt...???
« Antwort #1 am: August 17, 2014, 13:36:58 Nachmittag »
   
Fotos der Bruchstellen
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Offline MetGold

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Re: Meteorit...Vulkanbombe...Basalt...???
« Antwort #2 am: August 17, 2014, 13:39:00 Nachmittag »
   
polierte Schnittfläche mit 1000er Papier:
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Offline JFJ

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Re: Meteorit...Vulkanbombe...Basalt...???
« Antwort #3 am: August 17, 2014, 17:08:58 Nachmittag »
Hallo MetGold,

meiner Meinung nach liegst Du mit der Vermutung eines Basaltgesteins richtig.
Die Oberflächenstruktur wird vermutlich durch Erosion entstanden sein.
Nicht ganz so ausgeprägte noppenartige Oberflächen gibt es z.B. beim Kinne-Diabas, bei welchem die härteren Gefügebestandteile (in dem Fall Augit) erhaben hervor stehen und die weicheren durch glazialen Transport und Abrollung durch Wellen und Sand, zuerst herausgewaschen sind.

Wird vermutlich ein Geschiebe aus Skandinavien (vermutlich Schweden) sein.

Beste Grüsse und einen schönen Restsonntag
 :winke: Jörg
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline MetGold

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Re: Meteorit...Vulkanbombe...Basalt...???
« Antwort #4 am: August 17, 2014, 18:04:15 Nachmittag »
Hallo Jörg,

ich danke dir!  :hut:

Was mich dabei nur gewundert hat, dass die Noppen ja ca. im 2cm-Bereich liegen, also eine ziemlich grobe Oberflächenstruktur. Wäre er durch "die Gegend geschoben" worden, müsste er nicht dann eine relativ glatte Oberfläche aufweisen?   :nixweiss:


 :winken:  MetGold (wer mag kann natürlich auch gern "Peter" schreiben, da wir ja z.Z. keine anderen aktiven Peters hier haben, die sich beim Vornamen nennen!)

P.S. Wünsche ebenfalls einen schönen Restsonntag - leider ist ja nicht mehr viel davon übrig!  :crying:
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Offline JFJ

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Re: Meteorit...Vulkanbombe...Basalt...???
« Antwort #5 am: August 17, 2014, 20:36:02 Nachmittag »
Hallo Peter,

die Oberflächenstruktur ist bei dem Geschiebe wirklich sehr grob.
Bei den bekannten Diabasen sind die Noppen eher im 1 cm Bereich anzusiedeln.
Evtl. eine lokale Mischung mit wenig gut getrennten weichen und härteren Anteilen  :nixweiss:

Beim glazialen Transport werden Geschiebe nicht nur geschoben, sondern auch gerollt.
Das besonders an Ablagerungsorten nahe der Küste.
Dabei werden die weichen Bestandteile durch Sand und Korrosion eher abgeschmirgelt und die härteren bleiben als Noppen länger stehen.
Ist quasi ein "Reifungsprozess" nach der Lagerung am Ablageort.

Beste Grüsse
Jörg

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Offline Buchit

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Re: Meteorit...Vulkanbombe...Basalt...???
« Antwort #6 am: August 17, 2014, 21:17:06 Nachmittag »
Hallo Peter,

zunächst meinen Glückwunsch zu einem offenbar sehr soliden Briefkasten - wenn er Sendungen mit über 100 kg aushält... :laughing: :laughing: :laughing:

Zu der ungleichmäßigen "Noppenstruktur" fällt mir spontan nur ein vulkanisches Gestein ein, welches aufgrund der unregelmäßigen Verteilung der Mineralien derartige Strukturen in solcher Größenordnung ausbildet: Die Pikrite des Lahn-Dill-Gebiets. Das sind (meist) sehr dunkle Gesteine, in denen Olivin bzw. Plagioklas Nester von bis zu mehreren Zentimetern ausbilden, wobei der Olivin das verwitterungsanfälligere Material ist und die "Löcher" bildet.

Das Gestein war aufgrund seiner dunklen Färbung - die jedoch aufgrund der Inhomogenitäten nicht eintönig wirkte - besonders für Grabsteine beliebt.

Leider verfüge ich nicht über ein gutes Vergleichsstück, sonst würde ich hier ein Foto einstellen.

Gruß,
Holger

Offline MetGold

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Re: Meteorit...Vulkanbombe...Basalt...???
« Antwort #7 am: August 17, 2014, 21:27:48 Nachmittag »
Hallo ihr 2,

vielen Dank für eure Erläuterungen!

Hallo Peter,
zunächst meinen Glückwunsch zu einem offenbar sehr soliden Briefkasten - wenn er Sendungen mit über 100 kg aushält... :laughing: :laughing: :laughing:
Gruß, Holger

Nein, Holger, mein Briefkasten musste nicht soviel aushalten :laughing: , denn der Finder hat mir nur eine Probe von 113g zugeschickt!


 :winken:  MetGold
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Offline MetGold

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Re: Meteorit...Vulkanbombe...Basalt...???
« Antwort #8 am: August 27, 2014, 18:46:27 Nachmittag »
Hallo,

habe gestern den Finder dieses Brockens telefonisch unsere Ansicht zu seinem Fund mitgeteilt. Er war zwar nicht gerade begeistert, zeigte sich jedoch sehr einsichtig gegenüber unserem Ergebnis  :super: , was ja leider nicht bei jedem Finder der Fall ist.

Ich soll euch für eure Bemühungen danken, was ich hiermit getan habe!


 :winken:  MetGold


P.S. Er hat dann noch vorsichtig angefragt, ob er mir bei Gelegenheit noch einen verdächtigen Fund zuschicken dürfe - na klar, warum nicht.
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