Hallo Forum,
im aktuellen Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL (Nr. 25/ 16.06.2014) findet sich im Wirtschaftsteil folgender Beitrag:
Perlentaucher in der Flut
Geldanalgen Die Liquiditätsschwemme der Notenbanken und ein Übermaß an Ersparnissen treiben Investoren in immer riskantere Investitionen. Die Angst vor dem nächsten Crash wächst. Muss der Staat für neue Anlagemöglichkeiten sorgen?
Als Geldanlage mögen Meteoriten exotisch erscheinen, doch sie lohnen sich. Wenigstens in Zeiten wie diesen. Schon winzige Bröckchen aus dem All nämlich können mehrere Tausend Euro kosten und "beträchtliche Wertsteigerungen mit sich bringen", erklärt Buchautor Gerald Pilz in seinem Ratgeber "Ungewöhnliche Wertanlagen. 25 Alternativen zu Festgeld & Co." (...)
Nun scheint es tatsächlich so zu sein, dass Meteoriten neben Oldtimern, Wein, Kunst etc. als seriöse Geldanlage immer attraktiver werden. Immerhin werden sie als eine von 25 ratsamen Alternativen genannt!
Die meisten langjährigen Sammler - unterstelle ich jetzt mal - sammelten bisher eher aus anderen Motiven. Die Begeisterung für das außerirdische Material trieb zumindest mich voran, weniger der Marktpreis einzelner Stücke. Sicher freut man sich über das eine oder andere Schnäppchen, bei dem man weniger als den "Marktpreis" (gibt's den eigentlich?) berappen musste. Aber irgendwie wertschätzt der konventionelle Sammler seine Sammlungsstücke doch auf eine ganz andere Weise, die sich nicht in € oder $ messen lässt. So habe ich z.B. schon für Sikhotes teure 10 $/ g bezahlt, weil ich diese Stücke haben wollte oder eine Boguslavka-Vollscheibe vor dem Schnetzel-Tod in der Säge gerettet, obwohl ich sie mir definitiv nicht leisten konnte. Nun stellen sich mir schon ein wenig die (Rest-)Haare auf, wenn sich künftige Sammler (oder sollte man besser sagen: "Anleger"?) bei Meteoriten nur noch unter dem Aspekt "Kapitalanlage" austauschen werden.
Wohin wird sich das Sammeln von Meteoriten bzw. der "Meteoriten-Markt" entwickeln? Sollte man jetzt kaufen, um einer drohenden Preisexplosion aufgrund der zu erwartenden, hohen Nachfrage vorzubeugen?
Oder bildet sich womöglich eine neue Blase?
Die Briefmarken- und Münzensammler der 70er und 80er Jahre wurden Ende der 90er Jahren auch mit inflationären "Wertanlage-Münzen/Marken", Sondereditionen (gestempelt/ ungestempelt/ im Block/ als Ersttags-Variante) und dergleichen zugesch...
und können ja ein Lied davon singen. Jede Marke musste man nun in 4-5 Variationen kaufen, damit man komplett war. Und jeden Monat kamen mehr Sondermarken auf den Markt. Das machte keinen Spaß mehr. Am Ende brachen auch die Preise zusammen, weshalb heute kaum noch wer Münzen oder Briefmarken sammelt. Gut - Meteoriten können nicht beliebig produziert werden, das wird einer Inflation vorbeugen...
Was haltet ihr davon?
Gruß,
Andi