Hallo Werner,
es wird Zeit für meine Standardpredigt:
Wenn Du Gesteine bestimmen und von Meteoriten unterscheiden können willst, besorge Dir schnellstens drei Dinge:
1. Das Buch von Vinx "Gesteinsbestimmung im Gelände" (und lies es dann auch!);
2. eine gute Handlupe;
3. ein gutes Buch über Meteoriten (etwa den Norton - leider nur noch antiquarisch) oder alternativ ein paar Probestücke von unklassifizierten NWAs der "Gleisschotter-Klasse" (das sollte nicht allzu teuer sein), die Du dann wie Deine Fundstücke behandelst (also schneidest und die Schnittfläche ggf. glättest) und gründlich mit dem unter 2) genannten Gegenstand studierst.
Und was Dir danach noch zweifelhaft erscheint: Das zeige hier!
Zu Deinem Fundstück: Das ist durchgehend sehr dunkelgrau, fast schwarz! Frische gewöhnliche Chondriten sind im Inneren normalerweise sehr hell; mit zunehmender Verwitterung erzeugt der Eisenanteil mit der Zeit immer größer werdende Rostflecken, bis schließlich das ganze Stück durchgehend braun ausschaut - braun wie Limonit (siehe hierzu wieder unter 1), insbesondere das Kapitel über gesteinsbildende Minerale). Von diesem rostigen Braun kann ich bei Deinem Stück weder auf der Oberfläche noch im Inneren etwas erkennen. Die schwach auszumachenden Strukturen im Innern haben imho auch nicht das Mindeste mit Chondren gemein - sie sind nicht mal rund im Querschnitt. Es dürfte sich um einen ziemlich dunklen Basalt handeln.
Über die Chance, in Deutschland einen Meteoriten bei der Suche im Feld (d.h., ohne konkreten Anhaltspunkt auf einen Fall oder ein Streufeld) zu finden, wurde an anderer Stelle in diesem Forum schon hinreichend gesprochen
Lottospielen ist viiiieeeeeel erfolgversprechender! Das heißt nicht, dass man draußen nicht die Augen aufhalten soll; auch die irdischen Gesteine sind ein faszinierendes und interessantes Fachgebiet.
Gruß,
Holger