Alex (gsac) hat mir auffordernd vorgeschlagen, ich solle auch etwas zu dem Thema schreiben.
Es ist in der Tat schwierig, einen Lösungsansatz zu der Thematik zu machen, aber ich versuche es:
Bei kleineren Sammlungen (Motto: Passt alles in einen – sorry – „Schuhkarton“ hinein...) würde ich mir keine wirklich grossen Gedanken machen. Auch im schlimmsten Fall (Diebstahl, Vandalismus, Feuer usw.) ist der materielle Schaden begrenzt. Dann muss zwar geweint werden, unbedingt, aber irgendwann geht die Sonne sicher wieder auf. Einen „Schuhkarton“ kann man sinnvollerweise angekoppelt an eine normale Haushaltsversicherung zu einem kleinen Monatsbeitrag (siehe Beitrag von Ironmet) sicher am besten versichern.
Das Problem fängt meiner Ansicht nach an bei Raritäten und/oder historischen Fall- oder Fundstücken, die im Preiskarussell immer vorne auf den besten Plätzen zu finden sind. Das Problem ist bei diesen Stücken nicht primär der finanzielle (vielleicht erhebliche, aber nicht massgebliche) Wert, sondern die Wahrscheinlichkeit der Wiederbeschaffbarkeit im Schadensfalle. Deshalb kann es sinnvoll sein, wenn man nur einzelne Stücke einer Sammlung versichert, dann aber vielleicht auch einen zu hohen Wert angibt, wenn eben eine Wiederbeschaffung nahezu auszuschliessen ist.
Bei grossen Sammlungen (Alex hatte als Beispiel 100'000 Euronen oder mehr genannt) schlage ich zwei Wege vor:
Weg Nr 1: Alles bis ins Detail zu erfassen und irgendeine Spezialversicherung abschliessen. Die teuren Auflagen der Versicherung (Tresor, Alarmanlage etc.) sind für diese Sammler dann sicher auch erfüllbar.
Weg Nr. 2: Stille nach Aussen! Je mehr Leute von Euren Sammlungen detaillierte Kenntnisse, kombiniert mit persönlichen Daten haben (Adresse usw.), desto wahrscheinlicher ist es, dass sich dunkle Gestalten dafür interessieren. Man kann auch bauliche Massnahmen oder feine Elektronik am oder im Haus zur Sicherung installieren, da sind kaum Grenzen gesetzt. Feuerlöscher sind einfach beschaffbar.
Bei grossen Sammlungen schützt sich die Sammlung aber auch durch sich selber, weil bei Hunderten von Lokalitäten braucht ein böser Bube viel Zeit und auch viel Sachkenntnis um das Gute vom Schlechten zu trennen und alles wird er kaum mitgehen lassen, zumal wohl auch geeignetes Verpackungsmaterial fehlen wird.
Beachten sollte man aber auch, dass Sammlungen, die versichert sind, auch in Steuererklärungen entsprechend ausgewiesen werden sollten. Stellt Euch vor, plötzlich ist eine Sammlung einiges wert, dann passiert etwas und dann kommen Rückfragen, ob denn zuvor alles steuertechnisch richtig deklariert wurde. Huch?! Da kann der Schaden plötzlich nochmals höher werden, wenn sich das Finanzamt dafür zu interessieren beginnt...
Zusammenfassend: Jeder muss für sich selber die passende Lösung suchen und finden. Etwas allgemein gültiges gibt es sicher nicht.
Für mich wäre noch interessant, zu erfahren, ob jemand von Euch schon einen seriösen Schadensfall (nicht Rost!) hatte und wie er oder sie damit umgegangen ist. Vielleicht können wir alle ein wenig davon lernen.
Allende