...und stehen dabei Händler und Sammler nicht auf verschiedenen Seiten des Zauns? Freilich veschwimmt in diesem Genre etwas die klare Kontur, aber ist an dieser Überlegung nicht ein wenig was dran? Wenn du schon die Analogie zu den Börsianern reinbringst, mußt du auch diesen Gedankengang zulassen.
Inwiefern? Nuja, es wird wohl kaum einen Händler geben, der nicht auch eine eigene Sammlung hat.
Man muß unterscheiden zwischen beruflichen Metthändlern und Sammlern, die handeln.
Für die beruflichen Metthändler ist es sehr viel schwerer geworden durch den Wüstenrausch. Etliche große Namen haben den Preisverfall nicht überlebt.
Das Bild, was sich heute bietet, ist, daß es praktisch kaum mehr berufliche, spezialisierte Händler gibt, weil die Volumina, die auf dem "Mettmarkt" bewegt werden, sehr klein sind, die Profitmargen stark zusammengeschnurrt sind und es eine extrem zeit- und arbeitsaufwendige Angelegenheit ist, die sich kaum einer mehr antun will.
Die meisten Metthändler machens, wie schon gesagt, nur noch nebenher, neben anderen Geschäftsfeldern aus Spaß an der Freud oder es sind Oldtimer, die genügend Schäfchen bis Ende der 90iger ins Trockene gebracht haben und die Krise aussitzen oder es sind Leut, die aus ihrem eigenen Vermögen zuschießen oder Sponsoren haben. Eine eigene Fraktion sind die Meteoritenjäger, die ihre Funde vermarkten (müssen), die sind, wennse keine Sponsoren haben, wahrlich nicht zu beneiden und daher die echten Helden der Branche, die Euren höchsten Respekt verdienen (also nicht zu wüst feilschen, gell!)
Sehr viel leichter hingegen ists diese Jahre für die Sammler, die hie und da verkloppen, meist zur Refinanz ihres Hobbiys, weil sie eben viel einfacher an Material kommen können und mit Internet und ebay eine bequeme Möglichkeit haben, ihre Stücke abzusetzen.
Die kannst schlecht mit den professionellen Händlern vergleichen, da ein Händler einen ganz anderen zeitlichen und finanziellen Aufwand treiben muß.
Der muß es sich überlegen, obs ihm was bringt, 4-5 Stund annem Munonionalusta oder Gibeon hinzuarbeiten, wo er dann nen Fuffi vor Steuern und Kosten Gewinn rausholt - ein Sammler kann das schon eher machen
und ein Händler ist ständig unter Druck, seinen Stammsammlern andere Namen und Lokalitäten und neues Material in großer Bandbreite zu servieren. Man kann ned immer nur dasselbe anbieten. Nuja mit der Verknappung des Materials in Marokko ist nu Hauen und Stechen dort unten, wenns um interessante Steine und gutes Material geht, die Preise steigen, aber der Sammler"markt" reagiert noch nicht und mit den historischen Sachen ists halt so, daß man sie nicht nach Belieben und Gutdünken herbekommt. Ein Sammler kann sich Zeit lassen und bei den Historischen auf eine Schnäppchen hier und mal da und hin und wieder warten,
ein Händler muß permanent Neues bringen.
Daß ist der einzige Gegensatz, den es gibt. Ansonsten hockens alle im selben Boot, das zudem ja sehr klein.
Mettmann