Autor Thema: Das Ding vom Opa...  (Gelesen 7113 mal)

Offline Contadino

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Re: Das Ding vom Opa...
« Antwort #15 am: August 23, 2009, 02:02:50 Vormittag »
Hallo Peter, hallo alle :winke:

vor ein paar Monaten habe ich dieses Teil in Südfrankreich ( Col de Pommerol, Dept. Drôme) gefunden.
Es ist für die Größe (ca. 4 x 4 x 3 cm) recht schwer: 116 g. dabei vollkommen unmagnetisch, selbst wenn ich meinen stärksten Neodym-Magneten dranhalte!
Die Fundstelle lag in einem von Kalkfelsen umgebenen Gebiet.
Hat jemand von euch ne Idee, worum es sich handeln könnte?

Ciao, Heiner
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Offline Contadino

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Re: Das Ding vom Opa...
« Antwort #16 am: August 23, 2009, 02:05:26 Vormittag »
hier noch zwei Bilder....
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Offline lithoraptor

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Re: Das Ding vom Opa...
« Antwort #17 am: August 23, 2009, 05:50:51 Vormittag »
Moin Heiner, Forum!

Mhhmm, ist schwierig; kann nur vermuten: Ich tippe auf Pyrit bzw. Markasit. Es könnte sich um einen pyritisierten Schwamm handeln. Man sollte mal reinschauen...

Was denken die anderen?

Gruß

Ingo

Offline MetGold

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Re: Das Ding vom Opa...
« Antwort #18 am: August 23, 2009, 06:39:49 Vormittag »
Hallo,

hier ein "Ding", von mir, stellt es euch nicht gesägt sondern irgendwie zerbrochen vor und vom Zahn der Zeit noch etwas abgeschliffen ....

Oder auch das 2. "Ding" was furchtbar geklappert hatte, sodaß ich unbedingt reinschauen mußte ...


 :winken:   MetGold
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Peter5

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Re: Das Ding vom Opa...
« Antwort #19 am: August 23, 2009, 11:18:07 Vormittag »
Hallo Heiner u.a. ..,

unter der Prämisse, dass kein Magnetismus vorliegt, stellen sich mir momentan zwei verschiedene Möglichkeiten dar.

Entweder es handelt sich der "Form" nach um eine Seychellennuss (evtl. auch fossiliert?), die mit einer Kruste aus Mangan- und/oder Eisenoxiden- bzw.-hydroxiden überzogen ist. Über die Entstehung hierzu könnte ich dann aber auch nur spekulieren. Dazu passt dann jedenfalls auch das hohe Gewicht (Seychellennüsse können bis zu 25 kg schwer sein! Allerdings 25 kg auch nur bei entspr. Länge). Die kleinere Ausgabe davon müsste dann aber jemand dort hingeworfen haben oder die Region, die Du besucht hast (inkl. Kalkfelsen in der Nähe) liegt in der Heimat dieser größten aller Samenkapseln (Anbau evtl. auch in Südfrankreich?).

http://odophil.ch/natur/pflanzen/seychellen/seychellen.html (man beachte hier auch insbesondere die Fundort-Angabe "Frankreich"!  :smile:)

http://images.google.de/images?hl=de&rlz=1T4GFRE_deDE326DE326&q=seychellennuss&um=1&resnum=4&ie=UTF-8&ei=jQORSsDbJMvK_gb9ts2qAg&sa=X&oi=image_result_group&ct=title&resnum=4

.. oder aber es geht in Richtung schweren kalksteinhaltigen Inhalts mit Überzug der bereits o.a. erwähnten Mangan-/Eisenoxid-Krusten. Die ungewöhnliche Verwachsungs-Form (keine Verzwilligung, da diese nur bei Kristallen!) wäre dann auch nur mehr "eine Laune der Natur".

Um da auf der sicheren Seite zu sein, würde ich das Teil in zwei Hälften zerlegen. Dann kann man mal die Farbe betrachten und entspr. Härte, - Strichfarben,- und/oder Säuretests durchführen. Nachteil: Die schöne Form des "verbrannten Hintert....s" wäre dann allerdings futsch.  :crying::laughing:

An Pyrit und Markasit-Knollen glaube ich weniger; ich will es aber nicht ausschließen; evtl. hat der Ingo ja mit seiner Vermutung recht. Markasit-Knolle würde auch zu der Beschreibung ".. in der Nähe eines Kalkfelsens.." passen .. da sind im Norden Deutschlands ja einige Fundstellen zu finden. Das Aussehen der Knollen wäre dann aber für diese Eisensulfide schon recht untypisch.

Peter1 hat uns gerade typische Eisenoolithe (in der Esotherik: "Moqui Marbles" gezeigt) .. da erhält man über die Bilder-Google-Suche auch reichlich genügende Entsprechungen. Das schließe ich aber für Heiners Stück definitiv aus. Ist nämlich überhaupt nicht oolitisch und müsste dann auch vom Gewicht her leichter sein.

Heiner, Du musst entscheiden, ob Du das Teil durchschneidest bzw. durchsägst ..nur so kämen wir wahrscheinlich wirklich weiter; ansonsten könnte ich Dir noch eine gute Adresse für die evtl. Durchführung einer zerstörungsfreien Röntgenanalyse (EDX, XRD) geben.

Gruß Peter5 .. :winke:

Peter5

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Re: Das Ding vom Opa...
« Antwort #20 am: August 23, 2009, 11:31:34 Vormittag »
Möglichkeit Nr. 3 = eine Goethit-Knolle oder eine Pseudomorphose nach Goethit/Limonit.

http://www.mindat.org/loc-56796.html

Goethit kommt von Heiners Fundstelle genauso vor wie Pyrit und Calcit. Man wird wohl das gute Stück doch aufschneiden müssen, wenn man sich die Kosten für eine Analyse schenken will. Evtl. handelt es sich ja auch um eine Pseudomorphose von Kalkspat oder von Pyrit nach Limonit/Goethit...würde bedeuten, dass die Form einer Limonit/Goethit-Knolle entsprechen würde aber chemisch entweder das Calcium-Karbonat Calcit --> Säuretest mit HCL durchführen - bei Aufbrausen = Karbonat! oder aber das Eisensulfid Pyrit vorläge.

Markasit kommt von dieser Fundregion jedenfalls nicht vor bzw. wurde hierzu bisher nicht verzeichnet!

Ich tippe aber mal - insgesamt betrachtet - auf eine hydrothermale Bildung. Evtl. erfolgte auch eine metasomatische Veränderung (chemische Umwandlung).

------------------

Ein pyritisierter Schwamm sieht übrigens so aus.. also ganz anders .. :smile:

http://www.chemieunterricht.de/dc2/fossil/images/schwamm-pyrit-kl.jpg

Gruß Peter5 .. :winke:

Jens ohne z

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Re: Das Ding vom Opa...
« Antwort #21 am: August 23, 2009, 18:41:32 Nachmittag »
Hallo Bernd,

hast Du mal versucht die Härte bzw. die Strichfarbe von dem "Feuerstein" zu bestimmen?

Grüße
Jens

Offline Contadino

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Re: Das Ding vom Opa...
« Antwort #22 am: August 24, 2009, 02:02:08 Vormittag »
Hallo Peter, hallo Ingo, hallo Forum :winke:
 Herzliche Dank schon mal für Eure Bemühungen :hut:
Tja, durchsägen tät ich die "Knolle" nur sehr ungern, ganz sieht das Teil viel besser aus...
Bin aber doch jetzt noch neugieriger geworden... Allerdings wird mir die EDX / XRD wahrscheinlich ein bissl zu teuer :einaugeblinzel:
Ist denn ein evtl. Überzug aus Mangan bzw Eisenoxyd auch total unmagnetisch :gruebel:
Also ich hab nochmal meinen stärksten Neodym Magneten, der eine 5 kg schwere Eisenplatte locker hebt,
drangehalten: nix, keine Reaktion....

Ciao, Heiner
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Peter5

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Re: Das Ding vom Opa...
« Antwort #23 am: August 24, 2009, 17:47:19 Nachmittag »
Hallo Heiner,

Zitat
Ist denn ein evtl. Überzug aus Mangan bzw Eisenoxyd auch total unmagnetisch

Eindeutig ja! Goethit, Limonit sowie Pyrolusit, "Psilomelan" u.a. Manganerze sind alle nicht magnetisch. Nur das Eisenoxid Magnetit und das Eisensulfid Pyrrhotin sowie Troilit (FeS) sind magnetisch. Beides liegt hier aber nicht vor.  :smile:

Gruß Peter5 .. :winke:

Offline Contadino

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Re: Das Ding vom Opa...
« Antwort #24 am: August 24, 2009, 20:05:05 Nachmittag »
hallo Peter,

vielen Dank für die Information! Jetzt muß ich nur noch überlegen, ob meine Neugier ausreicht, mich für ein Durchsägen zu entscheiden... :nixweiss:

Ciao, Heiner
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Offline lithoraptor

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Re: Das Ding vom Opa...
« Antwort #25 am: August 24, 2009, 20:53:39 Nachmittag »
Moin Heiner!

Evtl. ist es sinnvoll, wenn Du dich an einer unscheinbaren Stelle erstmal mit einer Stahldrahtbürste versuchst und die Oxide runter bürstest. Dann könnte man sich vermutlich auch mal an einer Strichfarbe probieren... Sägen etc. kann man dann ja immer noch. :fluester:

Gruß

Ingo

Offline Contadino

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Re: Das Ding vom Opa...
« Antwort #26 am: August 24, 2009, 21:44:38 Nachmittag »
Hallo Ingo,

Danke für den Tipp :super:
Werd ich morgen gleich mal versuchen!

Ciao, Heiner
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