Was heißt da damals?
Schon im alten Bühler selig steht drin, daß der, wer Lack an einen Stein hinbringt, des Todes sei.
Klar, wenn man einen Ivuna durch den Pattex zieht und den Orgueil mit Uhu tränkt,
dann bröselt nix mehr ab und riecht sogar besser...
Ja, scho recht, lieber Neffe, aber man hat das noch nicht gar so eng gesehen damals, Bühler
hin, Bühler her - der hat zwar ein sehr schönes Buch gemacht, aber war dann wohl letztlich
kein ganz ausgeprägter Präparationspapst, bzw. eher auf der Höhe seiner Zeit und trotzdem ein
großer Mahner in dieser Hinsicht, das mag sehr wohl sein. Immerhin habe ich von ihm niemals solche
schlimmen Stücke gesehen oder in Erinnerung, mein Ensisheim-Scheibchen jedenfalls war und ist
immer noch "astrein" nach all den Jahren, natürlich unlackiert! Vielleicht können die anderen
"Oldtimer" hier noch was dazu beitragen...
Schaut man sich mal so manches "historisches" Stück an: da wurden doch noch gnadenlos
Vermerke druff gemacht, egal ob mit Lack oder anderem Pinselstrich - ich glaub, auf Peter
Marmets Historienseite kann man das bei einigen Stücken gut sehen, wenn ich mich recht
entsinne. Neben ein paar wenigen ganzlackierten Scheiben aus frühen Zeiten hab ich auch
mindestens zwei Objekte in meiner Sammlung, die insofern "auffällig" sind: (1.) ein ansonsten
prächtiges Canyon Diablo Individual mit der uffjepinselten Monnignummer "M13.53" und einer
mächtigen Lackierung über dem Anschnitt bei diesem Individual, zum anderen (2.) ein frisches
Pultusk-Individual aus einer ganz frühen Pflückung mit Ward-Label und dem Wort "Pultusk"
auf dem kleenen Schwarzkruster. Heutzutage würde man sowas gewiß nicht mehr machen...
Lack ist out, keine Frage, sondern ein Ausrufungszeichen!
Alex