Hallo Dirk,
der weisse Einschluß ist auf jeden Fall xenolithisch. Denn "xenolithisch" bedeutet ja nichts anderes, als daß es ein Fremdeinschluss ist. Es ist also egal, welcher Natur der Xenolith ist - um ein Xenolith zu sein...
Aber noch mal zu der Natur des NWA und der Einschlüsse im NWA869 (L4-6 Chondrit):
-Grundmatrix ist L4 Material (grau - blaue Farbe)
-Bis cm große L5/L6 Klasten (beige / chremefarben; meist mit Rostflecken um die Metallkörner)
-L3 Klasten (selten)
-Weisse bis chremefarbene Xenolithe (Impaktmelt - chondritischer Natur)
-Achondritische, graue Einschlüsse (zeigen oft unterm Mikroskop die feine Nadelstruktur) und sind noch unbekannter Natur (eukritisch?)
-Braune bis tiefschwarze Xenolithe (Durch Impakt entstanden, durch die Aufschmelzung gedunkelt, metallarm)
-Kohlige Inklusien bisher unbekannter Natur (sehr selten)
Guckst du auch hier:
http://www.lpi.usra.edu/meetings/lpsc2008/pdf/1120.pdfSehr interessant; der NWA869 ist eine lupenreine Brekzie; sprich: Oberflächengestein eines Asteroiden. Zumindest lag er nach dem Einschlag, der die Brekzie geschaffen hat - ca. 16 Mio. Jahre an der Oberfläche des Asteroiden. Dort hat er sich auch die ganzen Xenolithe diverser Natur eingefangen. Vor ca. 4-5 Mio. Jahren erfolgte ein weiterer, kleiner Einschlag, der die Brekzie verfestigt, verbacken und vom Mutterasteroiden gelöst hat. Als ca. 2 Meter durchmessender Brocken hat er dann eben diese letzten 4-5 Mio. Jahre bis zur Erde gebraucht. Man vermutet eine Ursprungsmasse von über 100 Tonnen, wovon bis heute wohl gut 7 Tonnen gefunden wurden. Vermutlich zerplatzte der Meteor in großer Höhe, was auch das große Streufeld und die große Zahl der Fragmente erklären würde.
Ja; der NWA869 ist ein richtiges Ü-Ei...