Moin!
Evtl. ist dort auch der Quarzgehalt noch viel höher oder es handelt sich gar um einen Quarzit?
Nein! Denn der Name Quarzit ist ein feststehender Bergriff und beschreibt ein Metamorphes Gestein. Man kann also nicht einfach ein extrem quarzhaltiges Gestein "Quarzit" nennen. Von dem deutlich plutonitischen bzw. granitoiden Habitus des Stückes ganz zu schweigen.
Es fällt mir auch schwer hier eine Geode zu sehen. Das ist sicher keine.
Ich sehe das Experiment im Lichtbogen-Ofen auch als sehr gelungen an. Für mich ist das ein klarer Beleg für eine höchstwahrscheinlich gezielte anthropogene Schmelzeinwirkung beim fraglichen Ausgangsstück. Die Frage nach Krustenfarbe etc. stellt sich mir da nicht. Die ist von vielen Dingen beim Prozess selbst und auch später im Zuge der Verwitterung abhängig. Das viele Minerale bei einer entsprechenden Hitzeeinwirkung heller werden ist auch bekannt. Das sog. "Brennen" ist in der Welt der Minerale bzw. Edelsteine ja geradezu eine klassische Methode zur Farbveränderung. Wer mal zu Citrin gebrannte Amethyst-Stufen gesehen hat auf denen andere Minerale saßen, der weiß, was ich meine. Solche Stufen werden dabei übrigens auch immer brüchiger! In Summe passt das alles sehr gut ins Bild, wie ich finde.
Das Granitmaterial platze in Borken bzw. Schichten ab. Der Granit wurde an den erhitzten Stellen dermaßen pöros, dass er sich danach wie Semmelbrösel mit der bloßen Hand zerreiben ließ!
Ähnliches passiert über längere Zeiträume gesehen auch schon bei geringeren Temperaturen. Man denke da etwa an Wüsten, wo Felsen (meist Granitoide oder Sandsteine), die von der Sonne einseitig aufgeheizt werden, solche Abplatzer bilden. Auch die Kantenrundung der sog. Wollsackverwitterung ist (hier allerdings auch unter Einwirkung von chemischen Prozessen durch Lösungen) letztlich ähnlichen Prozessen unterworfen.
..., die Kruste ähnelt aber der schwarzen Kruste um meine Olivin/Peridotit Bombe von Teneriffa. Gibt es solche Bomben auch mit Quarzfüllung?
Zumindest nicht mit diesem Hintergrund der Genese. In deinem Beispiel kommen das Magma und die Bomben (die ja nichts anderes als Erdmantelxenolithe sind) aus Tiefen in denen es (und das sage ich jetzt mal bewusst ganz einfach) keinen Quarz mehr gibt.
Grundsätzlich kann aufdringendes Magma aber immer Xenolithe aus durchschlagenen Gesteinsschichten mit sich führen. Wichtig ist dabei immer, dass das Magma an bestimmten Elementen gesättigt sein muss - sonst schmelzen die gelösten Fremdgesteine darin zu schnell auf.
Gruß
Ingo