Autor Thema: Fundort=Besitzanspruch und Wertigkeit  (Gelesen 4174 mal)

H5P6

  • Gast
Fundort=Besitzanspruch und Wertigkeit
« am: August 18, 2006, 16:39:23 Nachmittag »
Hallo Sucher und Sammler, :winke:

wenn da von anderen Staaten gesprochen wird,die auf den Fund von Meteoriten nationale Ansprüche geltend machen,stellt sich doch die Frage,ob in Deutschland solche Ansprüche auch denkbar wären? :confused:
Oder ist das Thema nach Neuschwanstein entgültig durch? :dizzy:
Was ist Eure Meinung?

Gruß H5P6 :smile:

Mettmann

  • Gast
Re: Fundort=Besitzanspruch und Wertigkeit
« Antwort #1 am: August 20, 2006, 00:42:08 Vormittag »
Ick gloob, die jibbet eh schon teilweise.
Wird auf Länderebene entschieden.
Hab gehört, wär der Neuschwanstein bei den Schwaben gefallen, wär er komplett in Landesbesitzt Baden-Würtemberchs jegangen.
Bei uns in Bayern hingegen, gehen die Uhren noch richtig und der Neuschwanstein is definitiv durch nach dem Bodendenkmaljesetz Bayerns,
demzufolge eine Hälfte dem Finder, die andere dem Grundbesitzer jehört.

Dulijöh
 :prostbier:
Mettmann

H5P6

  • Gast
Re: Fundort=Besitzanspruch und Wertigkeit
« Antwort #2 am: August 21, 2006, 11:28:06 Vormittag »
Hallo Mettmann,  :winke:

danke für Deine Auskunft. :super:
Ein moslemischer Spruch:
-Den Ungläubigen trifft daß,was er fürchtet.-. :confused:
So ist es wohl besser,wenn deutsche Fundorte im dunkeln bleiben.Selbst bei der 50/50 Variante wären zu erwartene Auseinandersetzungen mit Grundstückseigentümern unzumutbar. :eek:
Als ich davon hörte,daß manche die NWA-Meteorite eindeutschen wollen,kam mir gleich der Gedanke,daß wohl eher die umgekehrte Variante sinnvoll sein könnte.Nun habe ich wieder etwas,worüber ich nachgrübeln kann. :platt:

Gruß H5P6 :smile:

Mettmann

  • Gast
Re: Fundort=Besitzanspruch und Wertigkeit
« Antwort #3 am: August 21, 2006, 18:29:43 Nachmittag »
Aber H5P6  :ehefrau: !!!!

"So ist es wohl besser,wenn deutsche Fundorte im dunkeln bleiben."
Das will ich damit nicht gesagt haben, ganz im Gegenteil!!

Wenn es um Kohle geht, dann kann ich Dir klipp und klar sagen,
daß ein deutscher Meteorit, der nicht klassifiziert, angemeldet und durch die Meteoritical Society offiziell anerkannt ist,
keinerlei materiellen Wert besitzt.
Kein Sammler der Welt würde dafür einen Pfifferling geben, denn er hat ja keine Garantie, daß ihm der Finder einen spottbilligen Wüstenstein unterjubelt
bzw. würde ein Kenner höchstens, wenn ihm die Fundgeschichte glaubhaft erschiene (was auch ein Funktion der Zeit, denn wenn der Finder daherkommt, jaa den hab ich mal vor 50 Jahren irgendwo gefunden..), einen lächerlichen Betrag dafür geben und ihn natürlich sofort, na?, eben! klassifizieren lassen und anmelden, damit er einen Wert bekommt.

Meteorite werden nicht wie Gerste, Hafer, Roggen je nach Sorte zu festen Preisen gehandelt, sondern jeder individuell und nach vielen unterschiedlichen Faktoren
u.a. auch nach der geographischen Herkunft.
Na und da sind die deutschen Meteorite bei den teuersten dabei, weil D eine lange Meteoritentradition hat, es nur sehr wenige deutsche Meteorite gibt, von denen das meiste in Museen und Sammlungen weggesperrt ist und weil es hierzulande neben den USA die meisten Sammler gibt, von denen viele natürlich auch gern Stücke ihrer "Heimatmeteoriten" in der Sammlung wissen wollen.

Guxx. Bsp. Nehmer einen Meteoriten der allerhäufigsten Klasse, einen H5.
Ein H5 aus der Sahara hat irgendwo einen Preis von sagmer 0,4€/g. Findest aber in Deutschland einen H5-Meteoriten, nu ich denke, da kannste schomal mit 30Euro/g bei Scheiben anfangen.

Schlimmer noch wäre der wissenschaftliche Verlust, würde man Funde verheimlichen.
Nicht nur daß jeder Meteorit vom Material her unbekannte Überraschungen zeitigen kann,
der Verlust der Fundortinformationen wäre verheerend.
Der überwiegende Teil der Meteorite zerbricht nämlich während des Fluges und es gehen mehrere Steine nieder innerhaln eines elliptischen Streufeldes, deren Längsachse die Flugrichtung angibt und die dicksten Steine fliegen i.d.R. am Weitesten, dase den größten Impetus haben, sodaß sich die Steine im Feld nach Gewicht sortieren.

Kennt man nun aber die genaue Fundstelle einiger Stücke und deren Lage zueinander, dann weiß man, wo in etwa man zu suchen hat, um die größten Steine und den Löwenanteil des Falles zu finden. Verschweigt der Finder die Fundstellen, so ist der Rest vom Material unweigerlich verloren, eine Katastrophe.
Gibt noch andere Aspekte, hab aber keene Zeit..

"Selbst bei der 50/50 Variante wären zu erwartene Auseinandersetzungen mit Grundstückseigentümern unzumutbar"

Also ich hätt überhaupt nix dagegen, wenn da ein Schrat an meiner Tür bimmelt: Da schau, ich hab in Deinem Garten diesen 10kg-Meteoriten gefunden, verkauft sich um die 20Öcken im Gramm, die Hälfte sei Dein.  :wow:

"NWA-Meteorite eindeutschen wollen,kam mir gleich der Gedanke,daß wohl eher die umgekehrte Variante sinnvoll sein könnte"

Sinnvoll, wenn man auf der Suche nach dem perfekten Verbrechen ist. Ein wahrhaft teuflischer Plan.
Meteorite im Werte von 100.000Euro in eine Gegend zu versetzen, wose nur noch 2000 wert sind - Dir würde niemand auf die Schliche kommen  :super:

tschöh
 :user:
Mettmann

Offline JaH073

  • Moderator
  • Foren-Meister
  • *****
  • Beiträge: 2095
  • Meteoriten Verkauf unter www.strufe.net
    • HSSH Pirmasens Meteorite
Re: Fundort=Besitzanspruch und Wertigkeit
« Antwort #4 am: August 21, 2006, 21:11:45 Nachmittag »
Hallo,

hier als kleine Info meinerseits zu dem Thema:
Es gehen ja Gerüchte um daß die beiden Marsmeteorite LA001 und LA002 gar keine echte Amis sind.
Es würde bereits geschrieben man hätte da in Ritzen drin Reste von Sandkörner gefunden welche nur aus der Sahara stammen könnten.
Wie gesagt die Gerüchteküche brodelt immer - was da wirklich dran ist weis nur der Finder

Viele Grüße

JaH073
Je mehr Ecken und Kanten ein Diamant hat, umso mehr funkelt und strahlt der Stein.

H5P6

  • Gast
Re: Fundort=Besitzanspruch und Wertigkeit
« Antwort #5 am: August 22, 2006, 17:08:19 Nachmittag »
Hallo Mettmann, :winke:

danke für Deine ausführliche Betrachtung. :super:
Das gibt mir zu denken.
Ich vermute aber,daß in der Tiefe der Thematik noch ungeahnte Gesichtspunkte erscheinen,die noch ganz andere Fragen aufwerfen,die man aber wissen muß. :eek:
- Ist die Kugel  aus dem Lauf,hält sie kein Teufel auf.- :fingerzeig:

Gruß H5P6 :smile:

H5P6

  • Gast
Re: Fundort=Besitzanspruch und Wertigkeit
« Antwort #6 am: August 31, 2007, 10:35:04 Vormittag »
Frage an paragraf

Hallo Bernd, :winke:

ein konstruierter Sachverhalt:
Der Finder(A) findet auf dem Grundstück des Eigentümers(B) einen Stein.
Nach fünf Jahren stellt sich herraus,daß dieser Stein ein Meteorit ist.
Eigentümer(B) hat in der Zwischenzeit sein Grundstück an den Erwerber(C) veräußert.
Mit wem muß der Finder(A) nun seinen Fund teilen?
Welche Rolle spielt die Zeit zur Erhebung von Ansprüchen seitens des Grundstückseigentümers,nach dem Fund oder nach bekanntwerden des Selben?

Gruß Jürgen :smile:

                                                                               

Speci-Man

  • Gast
Re: Fundort=Besitzanspruch und Wertigkeit
« Antwort #7 am: August 31, 2007, 11:28:02 Vormittag »
Hallo Jürgen!
Du willst doch nicht etwa alles Land aufkaufen, auf dem Du Deine Funde gemacht hast?  :gruebel:
Glaube nicht, dass dies was nutzt. Wenn Du einen Ladendiebstahl begehst, ändert der spätere Erwerb des Supermarkts aber auch rein gar nichts an dem Straftatbestand.
Was den privatrechtlichen Aspekt betrifft, sehe ich den Fall nicht anders: Hier dürfte wohl auch der Zeitpunkt der widerrechtlichen Inbesitznahme ausschlaggebend sein. Kannste höchstens noch lügen und behaupten, den Fund erst nach dem Landerwerb gemacht zu haben. Wenn dieser allerdings schon bei der MetSoc registriert ist, bekommst Du kurze Beine.
Zum guten Schluß gilt es dann noch den moralischen Aspekt zu beleuchten. Ein Beispiel: Wenn Du es jahrelang heimlich mit der Freundin deines netten Nachbarn getrieben hast, dann ändert auch Eure spätere Heirat nichts an der Verwerflichkeit Deines Tuns. Auch der verschämte Hinweis, der Nachbar habe ja den wahren Wert seiner Perle (aus Unkenntnis) nicht zu schätzen gewusst, kann Deine Niedertracht nicht nachträglich veredeln.
Grüße
Gerhard  :fingerzeig:


« Letzte Änderung: August 31, 2007, 11:58:22 Vormittag von Speci-Man »

 

   Impressum --- Datenschutzerklärung