Autor Thema: Namibia  (Gelesen 15455 mal)

Offline Mettmann

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Re: Namibia
« Antwort #45 am: April 05, 2019, 15:05:13 Nachmittag »
Huhu Ohormy,

kannitverstan?
Die Bodensouvenirproben wurden doch jetzt erst entnommen?
Also gelten die Vorschriften und Gesetze, die ich vorher im Thread angeführt habe.
Enthält der Sand Hobakrümel, so sind diese Staatseigentum. Durch das Entnehmen wurde der Situs des Naturdenkmals verändert, was ebenso verboten ist. Handelt es sich bei dem Sand um Mineralien im Sinne der Gesetze, so hätte es zweier Genehmigungen von zwei Ministerien gebraucht, eine fürs Entnehmen, eine fürs Exportieren.

Das wäre die rechtliche Seite - und Gesetze und Verordnungen sollen eigentlich einen Sinn ergeben und einem Zweck dienen.

Nun mag man argumentieren, es handele sich lediglich um eine irrelevante Bagatellmenge.
Ob man nun darüber hinwegsehen kann (ich seh vor meinem geistigen Auge Meteoritentouristen mit schwitzigen nackerten Hintern auf dem Boden um Hoba herumschubbern, um "versehentlich" Hoba und Sand ungewaschenerweis in die Heimat mitzunehmen, woraufhin über die Jahrzehnte der Hoba immer tiefer im Boden versinkt..)
oder ob der Wille zur bösen Tat gewichtet wird,
das haben allein die beiden zuständigen Ministerien und das nationale Heritagekomittee zu entscheiden.
Respektive, sofern der Täter deren Entscheidung nicht akzeptieren will, die örtliche Gerichtsbarkeit.

Freilich kann ein Sammler und ein Händler nicht sämtliche Gesetze aller Länder, regionalen Vorschriften ect. auch nur im Entferntesten kennen,
aber bei einigen besonders eklatant kranken Ländern mit günstigen Meteoritenvorkommen oder einer Sammlerszene ist es schon bekannt. In diesem Fall waren dem Täter sogar ausweislich dieses Threads die Verhältnisse bekannt, sodaß Vorsatz bei der Untat angenommen werden muß, wie ganz generell sowieso gilt, daß Unwissenheit nicht vor Strafe schützt.

Anders, siehe Thread würde es sich bei Hobastücken verhalten, die vor Jahrzehnten entnommen s.o., und deren Provenienz ermittelbar ist.

 :prostbier:
Meppman

PehEs: Ich bin gar nicht sinnlos liberal. Ich habe vollstes Verständnis dafür, daß solche Metstücke wie Hoba unter gesetzlichen Schutz gestellt werden. Ich wende mich lediglich gegen unsinnige Gesetzgebungen, die verhindern, daß neue Meteorite gefunden werden können; die verhindern, daß nach Fallbeobachtungen überhaupt nach den Meteoriten gesucht werden kann und möglichst viel gefunden wird; schließlich, die verhindern, daß von alten bekannten Meteoriten, neue Massen gefunden werden und das Tkw vergrößert wird und last but not least, die den Verkehr zwischen institutionellen Sammlungen untereinander und mit privaten Sammlern unterbrechen.
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Offline Himmelseisen

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Re: Namibia
« Antwort #46 am: Dezember 30, 2024, 10:49:42 Vormittag »
Guten Morgen, Aufgabe eines Labors ist einzig die Untersuchung eines Materials, damit verdienen diese Geld und lassen sich das auch gut bezahlen.
Es ist fraglich, ob an den Partikeln des regelmäßig unter dem Hoba anfallenden Verwitterungsschuttes noch der im Gegensatz zu Gibeon höhere Nickelanteil des Hoba festgestellt werden kann.
Aber wer hat schon interesse an zerfallenden Rostkrümeln, da lohnt das bücken nicht.
Regelmäßig wird der Platz um die Sehenswürdigkeit gereinigt, dabei die verrotteten Krümel mit entfernt - oder glaubt jemand, diese werden vorher ausgesiebt?
Krümelentfernug beeinträchtigt weder den Meteoriten, noch die Umgebung.
Proben abtrennen bringt Ärger mit voller Berechtigung.

Ausfuhr von Meteoriten nur mit Genehmigung seit 1914, siehe Deutsches Kolonialblatt 1914.

Keinem der zur Zeit in den westlichen Staaten, die sich als Rechtsstaaten bezeichnen, angebotenen Stücke ist eine Ausfuhrgenehmigung beigefügt. Dreist werden bis zu 10 Euronen pro Gramm verlangt, nicht zu reden von den astronomischen Summen überseeischer Auktionen.
So wird das Händlerunwesen nicht unterbunden.
Bei Meteoriten wird von diesen Staaten bestehendes Recht ignoriert, aber wehe, der Tourist bringt zB eine Muschelschale,
also einen am Strand belassenen Rest eines abgestorbenen Tieres mit, der, vor Ort belassen, von den Wellen zerschlagen wird und verrottet.

Offline Mettmann

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Re: Namibia
« Antwort #47 am: Dezember 30, 2024, 13:58:47 Nachmittag »
Salü,

Zitat
Guten Morgen, Aufgabe eines Labors ist einzig die Untersuchung eines Materials, damit verdienen diese Geld und lassen sich das auch gut bezahlen.
Nein. Nahezu ausnahmslos werden Meteorite an Universitätsinstituten klassifiziert, Träger ist die öffentl. Hand. Diese erwirtschaften kein Einkommen. Einige nehmen einen Unkostenbeitrag von kommerziell agierenden Händlern und Sammlern, die regelmäßig klassifizieren lassen.
Dieser Beitrag deckt bei weitem nicht die Kosten der Analysen.

Zitat
Ausfuhr von Meteoriten nur mit Genehmigung seit 1914, siehe Deutsches Kolonialblatt 1914.
Soweit käme es noch, daß Kolonialverordnungen Recht wären und Bestand hätten. Diese Vorschrift wurde im Folgejahr obsolet, da Deutsch-Südwest nur bis 1915 bestand.

Zitat
angebotenen Stücke ist eine Ausfuhrgenehmigung beigefügt. Dreist werden
Nix daran ist dreist. Vor dem National Heritage Act 2004 war Privatbesitz von Meteoriten in Namibia selbstverständlich erlaubt.
Stücke von der Provenienz aus Museumstäuschen und alten Privatsammlungen zu handeln, ist vollkommen legal.

Natürlich kann man sich auf den Standtpunkt des Washingtoner Abkommens stellen - bereits vor 20 Jahren hatte ich die eifrigsten Verfechter des Protektionismus' gewarnt, daß wenn sie Meteorite zu Kulturgut erklären oder Fundländer dazu animieren,
daraus Restitutionsansprüche erwachsen.
Die Sache nahm ja gerade die letzten Jahre enorm anFahrt auf, was Kunst, Antiken und völkerkundliche Sammlungsgegenstände anbetrifft.
Folge wäre, daß man dann die wichtigsten und historischsten staatlichen Meteteoritensammlungen im Grunde auflösen müßte und man in Berlin, Wien, Paris, London und im Smithsonian zusperren kann.

Zitat
Händlerunwesen
Dem Händlerunwesen verdanken wir in den letzten 25 Jahren den größten Fortschritt in der Meteoritenwissenschaft, da dieses Unwesen den Weltmeteoritenbestand in dieser kurzen Periode verfvielfacht hat und die Kosten dafür fast ausschließlich vom privaten Sektor getragen wurden.
Zudem ist es ein Irrglaube, daß das Händlerunwesen ein zeitgenössisches Phänomen wäre. Mit Ausnahme des Antarktissektors bestehen alle großen institutionelle Sammlungen im Wesentlichen aus Meteoriten, die von privater Hand über die 200 Jahren zuvor erworben wurden.
Dieses essentielle System der Meteoritenerlangung durch Gesetze auszutrocknen, würde eine Rückkehr der Forschung an den Himmelssteinen in die Steinzeit bedeuten.

So hat alles seine Seiten.
 :si05:
Mettmann

 
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Offline Himmelseisen

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Re: Namibia
« Antwort #48 am: Dezember 30, 2024, 15:20:57 Nachmittag »
Der National Moument Act von 1969, §12 (2a) bestimmt:
"Niemand darf Meteoriten von ihrem ursprünglichen Platz entfernen oder aus der Republik ausführen."

Der National Heritage Act von 2004, §55 (3) legt fest:
"Alle archäologischen und paläontologischen Gegenstände und Meteoriten sind Eigentum des Staates."
-Ausfuhrverbot eingeschlossen-.

Angefügtes Bild aus einer undatierten, vermutlich namibianischen Zeitschrift, zeigt Hoba in natürlicher Umgebung.
Einzig zur zeitlichen Einordnung dient das sonst störende Automobil.

Offline Mettmann

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Re: Namibia
« Antwort #49 am: Dezember 30, 2024, 17:05:31 Nachmittag »
Ich hatt beide Acts zu Anfang des Threats damals angegeben.

Zitat
Der National Moument Act von 1969, §12 (2a) bestimmt:
"Niemand darf Meteoriten von ihrem ursprünglichen Platz entfernen oder aus der Republik ausführen."
"
Heißt vollständig:
"except under the authority of and in accordance with a permit issued under this section."

Wobei dieser Abschnitt durch den Akt N°35 von 1979 doch deutlich nach kulturellen Aspekten spezifiziert und ersetzt wird:
"..or any meteorite or fossil or any drawing or painting on stone or petroglyph
known or commonly believed to have been executed before the advent of the Europeans by Bushmen or other aborigines of any portion of
the Republic or by any people who inhabited or visited any part of the Republic
"

Guxx, denen war, wie fast allen hier im Forum auch, aufgefallen, daß ein Meteorit, den noch nie eine Menschenhand berührt und den noch nie ein Menschenaug bewußt geschaut, kein Kulturgut sein kann.

So, Rechtsgeschwurbel egal, was es in Rechtsstaaten gibt, ist das Prinzip des Rechtsfriedens.
Welcher besagt, daß Ansprüche aus einer Tat nicht in alle Ewigkeit fortbestehen, sondern verjähren.

Es ist völlig unpraktikabel und unrealistisch, daß heutige Hobabesitzer noch die Genehmigungen bzw. die Genehmigungen der Museen ect., woher sies haben, worweisen sollen, ob das Stück oder das Stück von dem es geschnitten, vor 1969, 1979 oder 2004 exportiert wurde.
Schau, wennst hierzulande Deinen Kiosk betreibst, dann mußt deine Belege und Unterlagen 15 Jahre lang aufheben (was jetzt verkürzt werden sollte), als Privatmensch zwo.

Und man muß auch einen historischen Realitätscheck vornehmen.
Meteoritengesetze sind nämlich völlig exotisch und....drollig.
Sechziger bis Achtziger Jahre, da waren Meteorite grosso modo völlig unbekannt, gab ja kaum welche - und falls es Gesetze gab, hat sich niemand darum geschert bzw. wurden diese abseitigen Gesetze auch nicht staatlicherseits durchgesetzt oder Verstöße verfolgt!
Im Grunde rühren die meisten derer ja von der 1970er Unesco-Konvention her bzw. von der Vorarbeit derUNESCO-Working Group on Meteorites in den 1960er.
Die allermeisten Staaten haben überhaupt keine Meteoritengesetze.
Warum nicht? Weil es keinen Bedarf für solche Gesetze gibt.

Und hat es ihnen geschadet?
Nicht im Geringsten.
USA - abseits Antarctica und vor dem Wüstenrausch das Land mit den meisten Funden. - Bis heute keinerlei Gesetz, dafür führend in der Forschung.
Dagegen Australien, war Generationen das Fundland N°2 auf der Welt. Hat hysterische Gesetze eingeführt - in der Folge sind die Fundzahlen völlig zusammengebrochen und haben sich bis heute nie mehr erholt.
Besonders fatal bei Neufällen, nimm den jüngsten HED-Fall in Südafrika her. Wäre er in einem meteoritisch "normalen" Land gefallen, dann hätte man nicht die paar Bröckerl, die dem Mädchen vor die Füße gefallen von einigen wenigen Dutzend Gramm, sondern dann gäbs davon nach wenigen Wochen locker 2kg und mehr.

Abschließend noch der Gedanke: Solche Gesetze, die Meteorite, auch die nicht gefundenen, a priori zu Staatsbesitz erklären, sind nicht rechtsstaatlich. Sie kommen einer entschädigungslosen Enteignung gleich. Das Recht auf Eigentum ist eines der höchsten Persönlichkeitsrechte. (Deswegen wird es in D nie ein solches Gesetz geben, nicht mit dieser Geschichte).
Stell Dir mal einen anderen Niederschlag vor, wenn die Bauern dem Staat den Regen abkaufen müßten, der ihre Felder bewässert...

Selbstverständlich sind solche Exemplare wie der Hoba schützenswert als Naturdenkmal, das nicht weiter beschädigt werden darf.
Und wenn sie dort herunt ihre Gibeons in der Poststraße langsam zu Brei verrosten lassen, kann man machen, nicht unser Bier..

...wer aber als Meteoritiker heute noch neue Gesetze einfordert, die Suche, Besitz und Handel einschränken,
ist entweder nicht vom Fach, zumindest recherchefaul
oder ein Herostrat.

 :si03:
Nix für ungut. Nur eine pers. Meinung.
Mettmann
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Offline Himmelseisen

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Re: Namibia
« Antwort #50 am: Dezember 30, 2024, 18:02:16 Nachmittag »
Diese, sagen wir mal speziellen, Auffassungen ändern nichts an der Realität:
Seit Jahren gültige Gesetze der unabhängigen Republik Namibia.
Gegenüber Wissenschaft und Forschung wird man nicht abgeneigt sein, entsprechendes Material bereitzustellen.
"Heutige Hobabesitzer" soso.
Da könnte es demnächst ein Börsenphänomen geben: Behauptungen ( ohne Nachweise natürlich), die Stücke wären alle vor 1914 an den Händler gelangt. Wird wohl dann einige Methusalem-Händler geben.
Neue Gesetze sind da nicht erforderlich und wenn dies gefordert würde, ist man deshalb noch kein Brandstifter.

Offline Mettmann

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Re: Namibia
« Antwort #51 am: Dezember 30, 2024, 20:57:16 Nachmittag »
Oweh,

wenn Du jemanden anschuldigst, mußt auch die Rechtslage vorlegen können.
Die Verordnung von 1914 war bereits 1915 hinfällig, die deutschen Schutztruppen von den Südafrikanern besiegt
und 1919 wurde Namibia vom Völkerbund unter das Mandat Südafrikas gestellt.
Südafrika, die Älteren wissens noch, war ein Arpartheidsregime, hat auch in Namibia die Einwohner in Homelands gesteckt. Schwarze durften dort erst 1978 überhaupt wählen, Frauen erst 1989. Unabhängig wurde Namibia 1990.

Somit fehlen für deine Vermutung der Illegalität die Gesetze für den Zeitraum 1915-1969.
Von 1969-2004 wissen wir, daß Export mit Genehmigung möglich war.

Und generell magst sehen für den Zeitraum vor 1915, daß Kolonialrecht heutzutage als Unrecht angesehen wird, nicht nur durch das Washingter Abkommen, sondern auch von der Bundersrepublik,
daran, daß die Stiftung Preussischer Kulturbesitz dieses Jahr endlich begonnen hat, Gegenstände aus den Berliner Sammlung an Namibia zu restituieren.

Zudem halte ich Beweisumkehr für verfehlt.
Du müßtest im Einzelfall nachweisen, daß das Hobastück, das Du verdächtigst, keine Exportgenehmigung besaß und zugleich im Zeitraum 1969-1979 aus Namibia verbracht wurde oder aber nach 2004 exportiert wurde.

Und, ich erkenne Unkenntnis - Meteorite sind erzselten, seltener als alle andere Kategorien die in natural oder cultural heritage-Listen auftauchen.
Es ist völlig selbstverständlich bei historischen Stücken, daß die über Generationen in den diversen Sammlungen erhalten und weitergereicht werden und viele einwandfreie Provenienzen haben. (Erinnere mich dunkel an einen massiven Hoba, keine Shale, im Forum vorgestellt von einem lieben, zu früh verstorbenen Forumsmitglied, der es von einem bekannten Sammler hatte, der es wiederum in 70igern aus einem Museum herausgetauscht).

Börsen... wieviel aktuelle Hoba-Angebote kennst denn?

Zitat
speziellen, Auffassungen 
Die sind nicht speziell, sondern längst Allgemeingut. Die Statistiken sind eindeutig: Wenn nicht gesucht werden darf oder Meteorite Staatsbesitz sind, na da gibts halt dann keine neuen Funde mehr.
Länder, die erkannt haben, daß ihre Gesetze zu strikt sind, revidieren sie oder die Praxcis, wie bspw. Kanada.

Freier Handel, Besitz und Suche bringen viel mehr Meteorite in die nationale Sammlungen, mehren somit das kulturelle Erbe, erzeugen größere Mengen, die der Forschung zugänglich sind, erhöhen die Vielfalt des Materials - und machen Meteorite billig.

Nunja, und was solche Gesetze wert sind, siehst ja in Namibia beim jenem Fall, nach dem Du gefragt hast.
Hochoffiziell einkassiert von den Behörden, ist er verschwunden und man hat nie mehr etwas von ihm gesehen oder gehört.
Gäbs die Gesetze nicht, stünd er längst im Bulletin und Namibia hätt seinen dritten beobachteten Fall.

 :si05:


 
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Offline Himmelseisen

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Re: Namibia
« Antwort #52 am: Dezember 31, 2024, 10:17:40 Vormittag »
Meteoritenfall Onesi / Mahungu Fields

Leider ist der diesem Beitrag angefügte Link funktionslos.

Von:  karmaka
Re: Meteoritenfall im Dorf Oshika, Onesi Bezirk, Namibia
« Antwort #7 am: Mai 16, 2013, 00:40:28 Vormittag »
Das Exemplar ist nun in den Händen von Dr Paul Ludik des National Forensic Science Institute of Namibia
in Windhoek und wird untersucht.

Offline Himmelseisen

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Re: Namibia
« Antwort #53 am: Dezember 31, 2024, 10:31:45 Vormittag »
Hoba

Ohne sich besonders anzustrengen findet man zur Zeit fünf Fragmente.

Nun gut, wer ( nach der Beschreibung des Krümels ) für 0,2Gramm (!) 265 USD zahlt, dem ist nicht mehr zu helfen, selber schuld.

Offline Himmelseisen

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Re: Namibia
« Antwort #54 am: Dezember 31, 2024, 14:23:40 Nachmittag »
Guten Tag,
ich freue mich auf die Präsentation einer gültigen Ausfuhrgenehmigung zu Gibeon-Meteorit.
Bitte keine selbstgemachten oder Deklarationen wie "Alteisen".
Guten Rutsch in ein Neues Jahr!

Offline Mettmann

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Re: Namibia
« Antwort #55 am: Dezember 31, 2024, 14:46:38 Nachmittag »
Zitat
Ohne sich besonders anzustrengen findet man zur Zeit fünf Fragmente.

Nu, mal sehen, was die Suchmaschine ausspuckt:

Der bei Sotheby's
https://tinyurl.com/28nl8gbl
hatte eine einwandfreie Provenienz. Mit behördlicher Genehmigung zu Forschungszwecken von der Hauptmasse genommen.

Jener by Bonhams
https://tinyurl.com/28qutp6g
nach heutigem Maßstab unschön, aber 1968 abgesägt, folglich legal, weil der Monuments Act erst 1969 in kraft trat.

e-rocks, eine britische Plattform:
drei Stücke von zwei Verkäufern:
https://e-rocks.com/item/thp783931/iron
Shale, angegeben ist als Provenienz ist eine alte Sammlung, Extermann.
Da kenn ich mich nicht aus, ob das der C.R.Extermann ist, ein Wiss.schaftler, der in den 30-50ern veröffentlicht hat.

Der andere Verkäufer:
https://e-rocks.com/item/trm850415/meteorite
Bohrspäne und als Provenienz ein altes Sammlungslabel. P.Döring. Also auch unverdächtig.
und
derselbe:
https://e-rocks.com/item/trm857464/meteorite
Ein Shale-Stück. "From an old german collection" - die er dem Interessenten sicher mitgeteilt.

Nächster Treffer ist eine 5 Jahre alte Facebook-Annonce für Hobascheiben, dieser dealers:
https://topmeteorite.com/
Die sind u.a. Mitglieder der Meteoritical Society, die werden schon auf eine seriöse Provenienz geachtet haben. Kannst sie ja mal anschreiben und fragen.

Leider frei geworden werden die Hobas gewesen sein, des unvergessenen Peter Marmets.
http://www.marmet-meteorites.com/id47.html
Wie Du siehst, beide Stücke 1929 gesammelt, eines vom Kurator des British Museum.

Dan seh ich im UK-ebay:
https://www.ebay.co.uk/itm/226134560801
und
https://www.ebay.co.uk/itm/226156360600
Beides Sägestaub.
Die Provenienz wieder sauber angegeben. Der Staub stammt von der Teilung eines Stücks durch den bekannten Sammler Ouzillo, der es von dem eben falls bekannten Sammler Piatek erworben, dieser vom Großsammler Jim Schwade, welcher es von Händlerurgestein Elliott gekauft. (Das Stück finde ich abgebildet in meinem Schwade-Katalog).

So, das waren die ersten fünf Googletrefferseiten.
Alle Stücke längst verkauft, bis auf den Ebay-Staub.

Nun schnell US-ebay-Check:
https://www.ebay.com/itm/256763169120
Mehr finde ich nicht, Shale-Brösel.
Das ist der Fabien Kuntz - mußt ihn halt fragen, woher die stammen.
Was auch die meisten Sammler tun würden, gerade bei diesen Verwitterungsprodukten, denen man nichts mehr ansieht
(und die, es sei denn Fokus liegt auf Stücken aus historischen Sammlungen, in der Regel lediglich als Platzhalter dienen, bis man - wenn überhaupt - die Gelegenheit bekommt, eine metallische Probe zu bekommen).



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Offline Mettmann

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Re: Namibia
« Antwort #56 am: Dezember 31, 2024, 15:59:14 Nachmittag »
Warum so genau?
Erworbene Berufskrankheit. In meinen Händlerzeiten war es bis in die zweite Hälfte der Nullerjahre gang und gäbe,
daß die privaten Händler und Sammler von einer Fraktion der wissenschaftlichen Szene auf das Heftigste verunglimpft und verleumdet wurde,
falsche Rechtsbehauptungen zum Teil wider besseren Wissens öffentlich lanciert wurden und der private Sektor auf eine Stufe mit Waffenschiebern, Grabräubern und Drogenhändlern gestellt wurde,
mit dem erkennbaren Ziel, in einigen Ländern Gesetze der Meteoritenprohibition durchzusetzen, (die fatal gewesen wären für die nationalen staatlichen Sammlungen und die nationalen Wissenschaftsbetrieb der Meteoriterei).

Diese Kreuzfahrer waren sich für nichts zu blöde - ein Rechtsanwalt hatte gar einen pseudo-wissenschaftlichen Artikel in einem Fachjournal zu Meteoritengesetzen in allen Ländern lanciert, in dem 3/4tel der Rechtsbehauptungen nachweislich nicht zutrafen, offensichtlich war der Artikel nicht peer-reviewed. Dieser Artikel hat etliche Kuratoren und Metwiss.tler verunsichert, vor allem aber stießen Journalisten bei ihren Recherchen, so sie über Meteorite schrieben, immer wieder darauf.
Der zweitschädlichste Klopper an den ich mich erinnnere, war ein Artikel in der sonst höchst-renommierten New York Times,
der denselben Unfug kolportierte, und den privaten Meteoritensektor in die obig genannten Begrufsgruppen einsortierte, zusammen mit dem feuchten Traum von Milliardenumsätzen.

Das hat sich dann gegen Ende der 2000er gelegt. Die Einsicht hat sich durchgesetzt, daß die Leistung des privaten Sektors ein Segen für die Forschung ist und heute fordert meiner Kenntnis nach niemand mehr, der sich ernsthaft beruflich mit Meteoriten beschäftigt, Verbote.
Übriggeblieben ist höchstens der Aufhänger in lokalen und Breitenmedien, daß Meteorite wertvoller als Gold seien und mehr als 1000$ im Gramm kosteten.

Du, verehrter Himmelseisen, kommst also 15 Jahre zu spät mit Deiner Methode,
auf den Sack draufzuhauen, weil es dann immer den Richtigen trifft.

Du behauptest einfach eine Rechtslage in Namibia, die unzutreffend ist: Daß die Ausfuhr von Meteoriten aus Namibia seit 1914 strikt verboten sei.
Wir haben Dir hier die Gesetze verlinkt, geflissentlich ignorierst Du die Argumente.
1.Die Verordnung von 1914 (die zudem von den Kolonialisten verhängt) war 1915 mit der Eroberung durch die Südafrikaner dahin.
2. Es gab den Act von 1969 und den von 1979 - in dieser Periode ware Sammeln und Export mit Genehmigung erlaubt.
3. Im Act von 1979 haben wir womögl. die Einschränkung, daß nur kulturell bedeutsame Meteorite von der Genehmigungspflicht betroffen sind.
4. Erst 2004 haben wir das komplette Verbot von Sammeln, Export und sogar Besitz.

Zusammengefaßt: Bis 1969 gabes NULL Einschränkungen. Danach war alles möglich ggfs. mit Genehmigung. Erst seit 2004 ist alles verboten.
Sollte das nicht zutreffen, dann mußt eben die entsprechenden Gesetze auffinden und zeigen.

Du indes lehnst Dich bequem im Sessel zurück und kriminalisierst hier im Forum ohne Unterschied Sammler und Händler.
Und um diese Provokation zu steigern, erweckst Du den Eindruck, es sei bei Hoba ein Massenphänomen.

Es hat mich nur eine halbe Stunde Webrecherche gekostet, die obengenannten Treffer für Hoba-Angebote aufzulisten.
Sie sind nicht aussortiert, sondern simpel der Reihe nach angegeben.

Angebote von 8 Händlern/Sammlern.
Sieben davon sind BLITZSAUBER und das Material stammt aus historischer Zeit VOR jeder gesetzlichen Regelung durch Südafrika/Namibia
bzw. hat eine behördliche Genehmigung.
Lediglich eines hat keine Angaben - wird aber von einem nicht unbekannten Meteoritenhändler angeboten, der auf Anfrage sicher die Herkunft mitteilen wird.

Also lege bitte entsprechende Fakten vor, bevor Du hier im Forum die Leut - ja - einer Straftat bezichtigst.

Zwotens, zur Dringlichkeit und Umfang des von Dir grundlos vermuteten Hoba-Problems:
Alle Angebote sind z.T. schon vor etlichen Jahren verkauft.
Meine Schnellsuche ergab lediglich erhältlich: 2x Stäube im mg-Bereich mit Provenienz. Und einmal 3.4g Rostbrösel.

Zeig mal die Angebote, die Du gefunden, ich bin weit davon entfernt, allwissend zu sein.

Gibeon:
Kann man sich sparen. Selbe Gesetze. Was Du offenbar nicht weißt, ist, daß Gibeon über Jahrzehnte bis ca. 2000 das Masseneisen schlechthin war. Und es war das billigste erhältliche, zudem schön. Praktisch jeder Sammler hatte einen.

Diese Unmengen sind zwar nun in aller Welt verteilt, aber sie sind ja nicht aus der Welt. Es schmeißt ja niemand Meteorite weg, wenn er das Interesse daran verliert. Und so bleiben immer Gibeons aus der Epoche vor der Prohibition im Handel.

Und daß die Prohibition funktioniert und auch nicht großartig unterwandert wird,
erkennt der kenntnisreiche Erkenner woran?
Am Preis.
Damals hat Gibeon um den Dreh 150-180$/kg gekostet.
Heut, 25 Jahre später, je nach Größe und Zubereitung das Zehn- bis Zwanzigfache.

Niemand verübelt mangelnde Kenntnisse.
Aber ohne Kenntnisse und Nachweise pauschal Händler und Sammler zu kriminalisieren,
das finde ich .... drücken wir es höflich aus: grenzwertig.

Auf ein Neues!
 :si03:
Mettmann


 
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Re: Namibia
« Antwort #57 am: Dezember 31, 2024, 16:53:06 Nachmittag »
Nachtrach: Beim Pierre-Marie Pelé
https://meteor-center.com/shop/product/hoba-ivb-ataxite-2/

Schluchz, der Hoba  von meinem Oheim und unserem gsac.
Tröstlich, daß nix verloren geht. Meinjammanur.
@Himmelseisen. Auch der ist blitzsauber, ich kenne die frühere Provenienz.

Ohoho:
https://www.etsy.com/de/listing/1744638071/crystal-meteorit-naturlicher-hoba
Keine Bange, Himmelssteine, das ist Besch..., das ist kein Hoba. Wahrschl. sogar nicht mal ein Meteorit, sondern ein Hämatit, Magnetit o.dgl.

Mist, hat der Himmelseisen doch recht?
https://www.peltramminerals.com/de/meteorit-hoba---namibia/
Ein Shale-Bröcklein. Ich kenn den nicht (kenn aber die, die die Präsentationsart erfunden). Sitzt in Tschechien, scheint mehr in Mineralien und Schmuck zu machen.
Müßte man nach der Provenienz fragen.

Jetzt aber Schluss.
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Re: Namibia
« Antwort #58 am: Januar 01, 2025, 11:51:37 Vormittag »
OT: Ich wünsch Dir, Martin, und allen hier ein gesegnetes Jahr 2025.

 :si03:

An den Oheim gsac denk ich des öfteren mit Freude, ihn gekannt zu haben.

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Re: Namibia
« Antwort #59 am: Januar 01, 2025, 13:05:06 Nachmittag »
Moin!

Aber ohne Kenntnisse und Nachweise pauschal Händler und Sammler zu kriminalisieren,
das finde ich .... drücken wir es höflich aus: grenzwertig.

Jetzt aber Schluss.

So sehe ich das auch. Damit mache ich, zumindest für mich, jetzt auch Schluss! Leute, die in ein Forum kommen nur um dort zu „stänkern“ ohne wirklich Interesse an der Materie zu haben, die nicht mal den Anstand bzw. die Höflichkeit besitzen sich vorher kurz vorzustellen, die haben einen Namen. Man nennt sie gemeinhin Trolle. Auf Trolle habe ich 1. keinen Bock und 2. haben wir hier schon des Öfteren gesehen, dass es immer wieder die Selben sind. Daher stelle ich jetzt die Behauptung auf, dass Du, Himmelseisen, nur ein alter Troll in neuer Haut (unter neuem Nick) bist. Das mag falsch oder richtig sein - ist mir jetzt Wurst, denn ich funke nur noch:

 :troll: :troll: :troll: :troll:

Gruß

Ingo

 

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