So, lieber Lutz u.a.,
ich denke ich konnte das Geheimnis um Deine doch sehr prächtige und interessant aussehende Handstufe
heute schon lüften, nachdem diese heute schon bei mir ankam. Ich war vorher immer von eher hellbraunen Farbtönen aufgrund Deiner Fotos ausgegangen; die Stufe ist jedoch bei Tageslicht eher schwarz bis stahlgrau. Auch täuschte ich mich nicht in der Beobachtung hinsichtlich des Quarzes. Gleich vorweg: Es handelt sich
keinesfalls um Schlacke, was ich ganz am Anfang im Forenbeitrag .. allerdings nur nach flüchtigem Blick .. bekundete!
Die gesamte Stufe besteht aus
reichlich Quarzkieseln, die von
Hämatit als quasi Wüstenpolitur oder Wüstenpatina lackartig, fast komplett überzogen, ja geradezu zementiert wurden.
Ich bin kein Geologe, kann daher nur vermuten, dass zunächst möglicherweise Limonit/Goethit-reiche und zugleich kieselsäurereiche Sedimente durch chemische Prozesse verwittert sind; saure Wässer drangen durch mögliche Kapillaren in das kieselsäurehaltige Gestein ein, lösten die Quarze heraus, diese erodierten mit der Zeit zu Kugeln und wurden später von Hämatit als jüngster Bildung zementiert. D.h. vorher stiegen wahrscheinlich gelöste eisenhaltige Substanzen aus dem Goethit/Limonit
unter Wärme nach oben durch die Kapillaren des Gesteins auf,
verdunsteten an der Oberfläche und bildeten schließlich
eine harte glänzende Versiegelung (Patina) aus Hämatit um die Quarzkiesel herum aus! Unter jeder kuglig-knolligen, schwarzen Bildung steckt nämlich ein Quarzkiesel! Daher auch die hohe Härte von 7 (Quarz) und sogar drüber, daher im Prinzip weiße Strichfarbe, die aber bei härterem Druck und Reibung auf der Porzellantafel dann doch auch einen rötlichbraunen Strich preisgibt, wie Du Lutz ja selbst schon mitteiltest. Magnetisch ist die Stufe natürlich nicht, wie Du auch schon schriebst. Relativ schwer ist die Stufe wegen den vielen Quarzkiesel plus Hämatit-Versiegelung.
Israel und Ägyptens Sinai Wüstengebiet .. alles das passt zu meiner Theorie. Schließlich gibt es ähnliche Bildungen in der Ägyptischen und Libyschen Wüste. Dort allerdings geht der Wüstenlack-Bildung noch eine Pseudomorphisierung von Hämatit nach Pyrit voraus.
Übrigens - mit Bohnerz, das überwiegend in Kies- oder Sandgruben gefunden wird, hat diese Stufe rein gar nichts gemeinsam bzw. zu tun! Das nur mal nebenbei.
Ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen.
Beste Grüße
Peter