Autor Thema: Gesetz für Meteoritenfunde  (Gelesen 52197 mal)

Offline lithoraptor

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #120 am: August 23, 2011, 15:00:53 Nachmittag »
Moin!

Huh, wolltest mich nur ärgern, stimmts?   :ehefrau:  :laughing:

Neee, ich vertrete hier nur meine Meinung.

Martin, Du sammelst Meteorite seit 31(?) Jahren. Ich bin seit guten 26 Jahren Sammler und beschäftige mich seit etwa 14 Jahren mit Meteoriten. Wobei sich Sammler bei mir so definiert, dass ich eben nicht nur auf Börsen oder im Netz kaufe, sondern auch aktiv suchen gehe. Da ich neben der ganzen Zeit auch viel Schweiß und (Herz-)Blut in die Sache stecke - zumindest bei der aktiven Suche nach Mineralien und Fossilien - hat sich bei mir eine eigene und ganz persönliche Sichtweise der Dinge entwickelt - ähnlich dürfte es Dir ergangen sein.

Auf den Punkt gebracht: In den Ländern, wo man eine Ahnung von Meteoriten hat und wo man eine Idee davon hat, wie und warum Meteorite gefunden werden, da vermeidet man jeglich Gesetz.

Vorsicht! So etwas kann sehr schnell zu Missverständnissen führen. Alle Länder, die sich an den Antarktis-Suchen beteiligen haben übereinstimmend beschlossen, dass Material nur für wissenschaftliche Zwecke zu suchen/finden und NICHTS davon auf den Markt kommen zu lassen - das ist auch eine Regelung, nur dass man hier weniger von Gesetz sondern mehr von einer Konvention sprechen würde.
Sicher hast Du die Länder, welche aktuell eine große Rolle in der Met-Forschung spielen aufgelistet. Es sind eben nur nicht die Länder, wo das Material auch gefunden wird - schau Dir an, was Algerien macht, was gerade in Polen passiert - wie es im Oman aussieht. Die Tendenzen sind doch klar...
Nun und was die Spitzenforschung betrifft, dass kann sich schnell ändern. Deutschland schraubt die Kosmochemie in den letzten Jahren doch schon gewaltig zurück.

Das interessiert ihn, den Profi-Sucher und den Hobbysammler doch nicht die Bohne, wenn die so dusslig sind!
...
Und generell, bitte da siehst doch, wie unglaublich schwachsinnig das war, die Mets unter Danekrae zu stellen!
Ich bitte, Dich, die Begründung, die ich bekommen habe, warumse keine Hausnummer zu Orientierung geben könnten, war, daß in dem Vierteljahrhundert, seit Bestehen des Gesetzes, es noch NIE einen Anwendungs-, einen Präzedenzfall gegeben hätte!
...
Mett is doch etwas unglaublich anderes! Etwas so wahnwitzig und unendlich selteneres. Danekrae wunderbar für ihn den Herrn Saurier und es das Wikingerbeil,
Aber MEHEEEETEOOOOORIIIIIT!!! Huhu!!!   Wost bestenfalls alle 30-40 Jahre einen Meteoriten hast, in Dänemark und ähnlichen Ländern und wenn dann eh fast immer nur einen Fall.
...
Da braucht man doch völlig andere Bedingungen sowas zu finden, völlig andere Rahmenbedingungen, das muß man doch erkennen!
...
Ogottogott, wer soll denn dann noch suchen gehen, wenn wie beim Danekrae vorher nicht feststeht, was er kriegt?
Wie sollen das die Länder derzahlen, wenn sie jeden Knorzen kaufen müssen, wose jetzt doch so über knappe Kassen klagen?

Auch das ist so per se alles nicht richtig. Schau Dir im Falle Dänemarks doch einfach die Historie an. Dänemark hat 6 Meteorite - da sind sie: http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?sea=&sfor=names&stype=contains&lrec=50&country=Denmark&srt=

Bis auf Maribo sind das alles rein zufällige Funde, die von Bauern oder anderen Privatleuten gefunden wurden - eben mehr oder weniger rein zufällig. Warum ist das so? Ganz einfach, man war eben genau auf solche Zufälle oder, in neuerer Zeit, auf die Funde der Hobbyisten angewiesen.
Im Norden Deutschlands und auch in Dänemark gibt und gab es schlicht keine Leute, die ihren Lebensunterhalt mit der professionellen Suche und dem Verkauf von Minealien, Fossilien oder Meteoriten auf eigenem Staatsgebiet bestritten hätten. Selbst im hochalpinen Bereich wird die Profession des Strahlers immer seltener.
Das Deutsche bzw. Europäische Feuerkugelnetz gibt es seit wann? Erste Anfänge in den 70ern? Wann wurde mit den daraus resultierenden Daten der erste Met gefunden? Erst 2002 - mit Neuschwanstein. Nun hat unser Forumskollege Thomas schon mehrfach bewiesen, dass man solche Feuerkugelbilder nicht unbedingt braucht, wenn man auch Augenzeugen hat, aber jede Info mehr ist besser...
Also, als man das Danekrae-Gesetz ins Leben gerufen hat, da hat man es nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Man hat sich angeschaut, was historisch gefunden wurde und von wem (und das waren eben keine Hauptberufler sondern Private) und genau diese Dinge hat man dann ins Danekrae aufgenommen - so gehörten dann eben die Meteorite mit dazu. Für Artefakte gibt es übrigens eine ähnliche Regelung das Danefae. Diese Regelung hat, wie das Danekrae auch, übrigens zu einer massiven Zusammenarbeit (ich schrieb es schon häufiger) von Privaten (Sondengängern) und Wissenschaftlern geführt, die absolut fantastisch und bespielhaft ist. Man kann doch einem Staat bzw. einem Gesetz in diesem nicht die Sinnhaftigkeit absprechen, wenn sie auf historischen Fakten beruht.

Die Gesetzeslage in Dänemark ist eben nicht für Profi-Hunter gemacht worden, die eine knallharte Kosten-Nutzen-Rechnung machen, sondern für Private, die, mehr oder weniger zufällig, einen großen Fund machen und nicht verhungern, wenn sie eine Entschädigung bekommen, welche nicht ihren Erwartungen oder irgendwelchen Marktpreisen entspricht. Dass es dennoch möglich ist, auch einen Profi-Hunter seinen verdienten "Lohn" zu zahlen, wie wir bei Maribo gesehen haben, spricht doch nur für die Flexibilät und Großartigkeit dieses Gesetzes.


Gut, Du bist nicht der Meinung, dass wir hier in Deutschland noch ein entsprechendes Met-Gesetz bekommen werden. OK! Ich sehe es anders. Ich hätte auch nie Gedacht, dass ein Bundesland wie MeckPomm ein Gesetz für Seilbahnen machen muss, aber es kam anders: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,305447,00.html - nun überrascht mich so leicht nix mehr. Wenn ich mir dann überlege, dass Polen in der EU ist bzw. hier eine immer aktivere Rolle spielen will und sicher auch wird, dass die Stimmen in DK zu einem EU-Beitritt in den jüngeren Generationen immer lauter werden...

Ich zähle einfach eins und eins zusammen und sage Dir, dass da zwei rauskommt bzw. kommen wird, wenn jemand zählt, der politische Entscheidungsbefugnis hat.

Gruß

Ingo

P.S. Anruf immer gerne, wenn dein Quatschkasten nun endlich wieder läuft!




Offline Mettmann

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #121 am: August 23, 2011, 17:07:11 Nachmittag »
Ach es macht doch eh alles keinen Sinn mehr...
denn der Entdecker der Steinlaus ist von uns gegangen      :crying:     :crying: :crying:              :crying:
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I'll never speak to you again."
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Offline gsac

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #122 am: August 23, 2011, 17:52:52 Nachmittag »
Ach es macht doch eh alles keinen Sinn mehr...
denn der Entdecker der Steinlaus ist von uns gegangen      :crying:     :crying: :crying:              :crying:

PS: hier ein schönes Zitat zum Thema Sinnlosigkeit vom
Meister: "Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos!"
Er war ein ganz Großer seines Fachs...

Hoffentlich wird die Welt jetzt nicht um einiges humorloser,
auch nicht, was diese Threadfragen betrifft, um mal on topic
zu bleiben. Ich finde die aktuellen Dialoge jedenfalls recht
spannend und auch lehrreich! Könnt ihr von daher auch
gern noch ein Weilchen so fortsetzen, Ingo und Martin.

Offline ironsforever

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #123 am: August 23, 2011, 21:12:34 Nachmittag »
Hallo,

ich finde es wirklich erstaunlich, dass hier einige Kollegen Gesetze einzelner Länder zur Reglementierung der Eigentumsverhältnisse über eines der seltensten und faszinierendsen Ereignisse auf unserer Erde gutheißen. Umsomehr, wenn in den staatlichen Institutionen nicht wenige Mets bekanntermaßen vor sich hingammeln und sich eh keiner drum schert.

Muss denn wirklich jeder Furz reglemtiert werden in diesem Lande? Genießt doch einfach mal ein kleines Stück Freiheit und die Tatsache, dass es tatsächlich noch Dinge gibt, die so gar nicht ins Schema passen. Keine Sorge, die Neider werden stets die Gerichte bemühen und die werden irgendeine Lösung finden - notfalls unter Bildung einer Analogie, d.h. die Gesetze existieren in Deutschland somit ohnehin längst :lacher:.

Gruß,
Andi

« Letzte Änderung: August 23, 2011, 21:28:24 Nachmittag von ironsforever »

Offline Contadino

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #124 am: August 24, 2011, 14:25:17 Nachmittag »
Ich war gestern Abend als "gemeiner Bürger" auf einer öffentlichen Gemeinderatssitzung eines kleinen Ortes im Hunsrück, da ging es zwar nicht um Gesetze (wie auch) sondern um ganz einfache Regelungen zur Durchführung des jährlichen "Backesfestes"
Was ich da erleben durfte ist Realsatire und ich kann nur sagen: ""Lasciate ogni speranza, voi ch'entrate!" (Dante, Die Göttliche Komödie, Inferno III, 9 (Das Höllentor))....

Ciao, Heiner :prostbier:
Doe maar gewoon, dan doe je al gek genoeg

Offline Mettmann

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Re: Gesetz für Meteoritenfunde
« Antwort #125 am: August 24, 2011, 18:23:23 Nachmittag »
Flöööt...

Zitat
haben übereinstimmend beschlossen, dass Material nur für wissenschaftliche Zwecke zu suchen/finden und NICHTS davon auf den Markt kommen zu lassen

Ja das wär ja auch noch schöner!  Das sind steuergeldfinanzierte Expeditionen, das kann man dann selbstverständlich nicht verhökern!
Und Antarktis kostet ein Schweinsgeld. Der teuerste Arbeitsplatz auf dem Planeten. Weit vom Schuß, und wirklich alles ausser Wasser muß man dort mühsam hinkarren. (Das tät, wenn man die Kosten umlegen würde, auf dem Markt sowieso völlig unverkäuflich sein, höhöh.)
Außerdem wäre es wiedrum rein rechtlich wahrscheinl. nicht möglich. Antarktis isn Niemandsland, es gibt die Antarktisverträge, ganz so einfach darf man da nix entnehmen als Staat, schon gar nich zur kommerziellen Verwertung. Siehst ja jetzt auch, wos taut, wies schon langsam an den Polen anfangen nach Rohstoffen zu spitzen, mit aufkeimenden Konfliktchen.
Und die rechltichen Besitzverhältnisse an den Antarktismeteoriten waren daher sehr lange nicht geklärt. (weiß gar nicht, ob die inzwischen abschließend geklärt sind, interessiert mich auch nich).

Uuuuh... und ich kann den Schmarrn vom selbstlosen Altruismus, sagt der Pleonast, der Antarktiscampagnen, nuuur für die Forschung, der permanent in Stellung gebracht wir, gegen die moralische Verderbtheit der privaten Sammler und Händler, die in ihrer maßlosen Verkommenheit gar echtes Geld von der Forschung für ihre Meteorite verlangen würden - nimmer lesen noch hören.

Sollens von mir aus erzählen, daß die Antarktischen unendlich besser und wichtiger sind als alle andern Meteorite, sollens werben damit, wie gerechtfertigt der Aufwand für die Wissenschaft ist (was es auch ist) und was sie gefunden haben,
aber der Altruismuskäse bittschön nimmer. Es gab und gibt keine für die öffentliche Hand teurere Methode an Meteorite zu gelangen, als die Antarktissuchen.
Was schrub, glaub die Antarktis-Sun wars, ein einzelnes Ansmet-Team für 6 Wochen im Einsatz kostet 1 Million$ an Primärkosten, also noch ohne Löhne und Gehälter ect. und die ohne Kosten für die permanente Infrastruktur am Pol, die sie benutzen, nicht eingerechnet.
So und was bringt so ein Team nach sechs Wochen mit? Und was kann man für eine Million in Marokko oder beim Händler dafür kaufen. Eben.
Das Argument ist daher völlig ungeeignet, um gegen den Privatsektor Front zu machen oder gar um gesetzliche Regelungen gegen die zu fordern.

War ja auch wieder so typisch, hatte es glaubich schon zweimal hier hin verlinkt, die Arbeitsberichte der Antarktisgruppe, wars 2000 oder 2001, wo die allenernstes total hysterisch Panik geschoben hatten, man müsse die Antarktis für kommerzielle Sucher und Händler sperren und sie davor schützen!!  :lacher: Die haben darin offensichtlich eine ernstliche Gefahr gesehen!
Wie weltfremd! Genauso weltfremd wie so viele der heutigen Protektionisten, die heut Gesetze einfordern oder eingefordert haben.
Selber offensichtlich Null Überblick über die tatsächlichen Kosten, die sie in der Antarktis verbraten und andererseits diese Jungmädchentraumvorstellung, daß die privaten Händler und Sucher für Hunderte Millionen Meteoriten finden und verschachern würden!  Au Backe.

Hihi, gib den privaten auch nur ein Zehntel von den Antarktiskosten, und sie schaffen zehnmal mehr an Zeug her und werden sich mit Handkuß zu den altruistischsten Engelchen der Welt wandeln, die noch jedes Femtogramm jeglichen Metts der Welt mit einem Roten Schleifchen umwickelt persönlich den Instituten vorbeitragen!

Zitat
da hat man es nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Man hat sich angeschaut, was historisch gefunden wurde und von wem
 


Neeee. Historsch sind diese ganzen Gesetze völlig anders gekommen.

Schaus Dir mal an, die Gesetze.
Da wo es um Meteorite geht.
IS eigentlich fast immer so. Es existieren vorher die üblichen Gesetze über Rohstoffe, Fossilien, Artefakte, Kulturgüter, Schätze, Mineralien..weißt schon, was ich meine
und dann wurd nachträglich und immer explizit - und wenn man die anderen angeführten Begriffe anschaut, die ihrem Wesen nach Kategorien, Oberbegriffe, Gattungsbegriffe, dann auch völlig überraschend und meist sogar auch noch ganz alleine, das extrem spezielle Wörtlein hinteingefügt:  "und Meteorite".

Diese ganzen Meteoritengesetze sind nicht organisch gewachsen und nicht aus einer empfundenen Notwendigkeit heraus erwachsen.
Wemmer jetzt mal von ganz isolierten Fällen absieht, wie z.B. dem Vernehmen nach Indien - obwohl ich da nix genaueres zu sagen weiß und die Mettwelt bis auf den heutigen Tag darauf wartet, daß mal irgendeiner überhaupt den Wortlaut der Regelungen dort find, wos sein könnt, daß die heimischen Mets zwar geschützt werden sollten, aber vor allem gegen den Zugriff der verhaßten Kolonialmacht -
so sind all diese Gesetze relativ jüngeren Datums, und ich glaub auch den Ursprung derselben ausmachen zu können.

Dytt war nämlich die UNESCO-Working-Gruppe zu den Meteoriten, Ende der 1960iger.
Die frühesten Mettgesetze, die ich zumindest kenne, seis die Philippinnen, seis die der Bundesstaaten Australiens, Kanada müßt ich nachforschen, die kamen dann nämlich Anfang der 1970iger.  Und die allermeisten, die wir jetzt haben, die kamen in allerjüngster Zeit.
Was war das damals für eine Veranstaltung? Das war ein Zirkel von nur 4 Kuratoren. Eingeladen im Vorfeld der 1970iger Konvention, was sich auszudenken (1970iger Konvention nehmen ja manche neugesetzeinführenden heute noch her. Argentinien gloob ick. Neuseeland hats, Südafrika, Australien usw. - also die Mets in die nationalen Unescokulturgutlisten aufzunehmen).
Und die haben halt dann die Changse gesehen, vermöge dieses Vehikels einen simplen persönl. Zweck durchzusetzen, der da heißt: "Meins!!!".
Allerdings nicht isoliert, und auch in unterschiedlicher Ausprägung.
Sondern auch begleitet durch Aufforderung: Volksbildung und Anreize, daß MEHR Meteorite gefunden werden. Jedes Land solle eine Nationalsammlung aufbauen. Jedes Land soll Proben von seinen Nationalen Meteoriten erwerben. (Von Konfiszierung stand da feins nix drin, auch wenn denen solche Leut wie der Nininger mächtig gestunken haben mögen).
Diesen Aufforderungen und Zielen kommt soweit ich es sehe, kein einziges der Länder nach, die neuerdings Gesetze eingeführt haben und auch die meisten, diese schon länger haben nicht, obwohl sie sich letztlich sich oft teilweise auf diese Gruppe im Endeffekt berufen.
Und was man  nicht vergessen darf, das sind eben völlig andere Zeiten gewesen.
Damals gab es keine 2500 Meteorite auf der Welt! Keine Antarktis, keine heißen Wüsten...  Und damals haben die institutionellen Sammlungen viel größere Summen ausgegeben als heute und ist viel mehr Geld in die Mettforsche investiert worden als heute.
Also völlig anders als heut. Wär ja grad so, als würd man in sagmer bibeltreuen Amerika nun Gesetze einführen, die die Sätze dafür festlegt, einen Verwandten in die Sklaverei zu verkaufen und die Steinung vorzuschreiben, für Leute, die Gewänder aus zweierlei Stoff tragen, weils in the bible steht.
Das geht heut nimmer, weil sich die Zeiten geändert haben.

Und der geschmähte Privatsektor, der ja mit den Gesetzen meist rausgekickt werden soll, was der die letzten Jahre geleistet hat,
mein lieber Scholli, ein Paradies an Funden und die Preise runtergebracht, gabs ja nie. In eine gewaltige Vorleistung gegangen, wenn man so wöllt.
Grad deswegen wäre doch das Einführen von Mettgesetzen ein uuuunglaublicher Anachronismus!


Zitat
was historisch gefunden wurde und von wem


Glaub ich nicht, denn dann wären die Mets dort nicht unter dem Danekrae geendet.
Denn Ingo,
mist, habs BlueBook nimmer, nenne mir einen einzigen Meteoriten, der den Dänen und Kopenhagen entgangen wäre, weil es kein Gesetz gab.
Und insbesondere welcher Dänische hat es nicht in ein dänisches Institut geschafft?

Wer übrigens mal nette Hausaufgabe, nachzuschauen im Catalogue, welche Meteorite der Vorwüstenzeit, bis eben zu der Einführung der meisten Gesetze, also die historischen, der Wissenschaft und den jeweiligen institutionellen Sammlungen komplett entgangen seien, weil ein privater, seis Finder, seis Sammler, seis Händler die komplette Masse für sich eingesackt und behalten hätte?
Ich glaub viel wird man da nicht finden.

In Kopenhangen im Museum finden sich die Hauptmassen der Dänsichen Meteorite:
Mern
Aarhaus
Felsted
Jerslev

Dazu noch dicke Cape Yorks, als Grönland noch stärker unter dänischer Fuchtel war.

(Fünen 1654 war ja nie was erhalten, das ist eine Literaturangabe aus Chladni's Catalog).

Tut mir leid, Ingo, das sind sämtliche dänische Meteorite und allesamt sind im Museum in Kopenhagen und alle in gesetzloser Zeit dort hingelangt.
Kannst Du mir dann bitte sagen, wozu es dann ein Gesetz gebraucht hat?
Ich finde keinen Grund.

Zitat
Man hat sich angeschaut, was historisch gefunden wurde und von wem (und das waren eben keine Hauptberufler sondern Private)

Räusper. Einspruch Euer Ehren.
Die nationale Meteoritensammlung Dänemarks in Kopenhagen umfaßt mehr als 500 Lokalitäten.
Dänemark hatte zur Zeit der Einführung dez Gesez aber nur 4 eigene nationale Meteorite.
Ich halte es für rundweg ausgeschlossen, daß die restlichen 99,xxx% aller Meteoritenstücke in der Dänischen Sammlung alle von Dänen oder Kuratoren selbst gefunden worden sind.
Will sagen. Ab ins Archiv. Kommerzieller Metthandel wurde nicht von Herrn Haag erfunden.
Sondern hat immer existiert. Alle, alle, alle großen historischen Meteoritensammlungen auf der gaaaanzen Welt, haben den allergrößten Teil ihres Bestandes erhalten von Privaten und von Kommerziellen - direkt durch Kauf oder indirekt durch Tausch mit Sammlern und Kuratoren, die diese ihrerseits auf gleiche Weise erhalten oder durch Stiftung..nen?
Kopenhagen ist da keine Ausnahme.
Und war auch 1986 oder wann immer das was keine Ausnahme und den Leuten, die sich die Gedanken gemacht hatten, das geläufig und Berufsalltag.

Also. Für ein Gesetz, muß man fragen:

1.Motivation.   Bei Mets ists: "Will haben". Was nicht weiter zu kommentieren ist.

2.Notwendigkeit.  Ist ein Gesetz notwendig. In Dänemark wie zu beweisen war nicht. Dänemark ist kein Land mit vielen Funden, alle Dänsichen Metts sind ohne Gesetz in Obhut des Staates gelangt.

3.Legitimation.

Darf nicht mit 1. verwechselt werden Ingo!
Wenn einer was haben will, dann is das noch keine triftige Legitimation!

Weil Ingo, derf man jemadem einfach so etwas wegnehmen? Derf man des?
Meist nicht.
Es braucht schon besondere Umstände.

Und an denen haperts. Die allermeisten Länder tun ja nix für ihre Mets oder an Mets zu gelangen.
Da gibts kein Blut, keine Thränen noch einen Schweiß. Da gibts nichma die Mindestanforderungen die die Unesco-Gruppe einfordert.
Im Oman oder Algerien wäre das z.B. ein paar Regale, oder Schränke innem abgeschlossenen Raum undn schlüssel fürn Hausmeister, das könnt man dann schon Nationalsammlung nennen. Muß ja nich Ikea sein, heimische Schreiner würdens vielleicht billiger hinbringen.

Und man muß schon einen Grund haben!
Guxx Ingo, hier in Munich soll eine dritte Startbahn geben. D.h. Leute müssen Häuser und Grund hergeben.
Diese Infrastrukturmaßnahme scheint von Interesse für die Allgemeinheit zu sein.
Man kann aber nicht hergehen, unds den Leuten einfach so wegnehmen.
Sondern was muß gemacht werden: Zunächst bietet die Gesellschaft den Leuten eine Entschädigung an, freiwilliger Verkauf, in dem sie ihnen den Verkehrswert oder drüber anbietet. Dieser Wert wird durch unabhängige Gutachten bestimmt.
Mögens nicht, kann es im Extremfall zur Enteignung kommen. Ein Vorgang, wo Gerichte bemüht werden müssen, welche dann ggfs. auch die Höhe der Entschädigung festlegen. Ein Prozedere, was in der Regel mehrere Jahre sich hinzieht.

Warumsollsbeimets bitte anders sein? Wenn man schon nach Gesetzen ruft?
Wobei ich stärkstens bezweifle, daß Mets von vergleichbarem öffentlichen Interesse oder Gemeinwohl wären, wie alles andere, was enteignet werden kann.

Nich, geht halt nicht. Guxx. Stell Dir mal vor, ein Fan und Möbelkurator tut ein Jesetz durchbringen, wonach alle Sitzgelegenheiten, worauf Du Dich niedergelassen hast, ein Kulturgut werden und dem Staat gehören. Und Du hast Dich schon auf mehr gesetzt als es Meteorite in Dänemark oder Deutschland gibt. Tätst dann Deine Couch und Deine Stühl zum Museum bringen, Dich mitnem Hunni abspeisen lassen und dann den Rest Deines Lems stehend oder liegend verbringen?

Was wäre eigentlich der Untertschied, wenn nun die Kuratoribus der staatl. Kunstsammlungen Dänemarks, zusätzlich zum Danekrae und Danefae ein Daneblae beschlössen, das beschließt, daß jeglich zeitgenössiches Kunstobjekt dem Museum auszuhändigen sei, gegen eine unbekannte Entschädigung, gerechtfertigt damit, daß es eben ein unverzichtbares Daneblae und Kulturgut sei. Dazu ein unbekanntes Budget, wenns ned reicht, dann halt Pech für die Besitzer und alle Privathaushalte, Kunsthändler müßtens abliefern... mei dann täten die Künstler dort sicher für immer den Pinsel aus der Hand legen.

Du sprichst von "Tendenz" und "es" - bei Mets sind das aber keine unpersönlichen Nebel und Zeitläufte die solche Gesetze hervorbrächten, sondern, die Mettwelt ist wööönzig, es sind konkrete und wenige Einzelpersonen! Es beschäftigt sich ja niemand sonst mit Metts!
Immer.
Auch die Unesco-Gruppe waren nur vier, fünf Hanseln.  Polen war ein Professor, Oman im wesentlich auch nur einer. Läuft halt wirklich immer so, daß da einer und meist nur einer was will. Halt wie in Brasilien, wo Dr.Z. gesagt, wörtlich, "wollt eben haben". Und wenns kein Gesetz gibt, dann mach ich eben eins.

Und daß das überhaupt geht, das liegt eben daran, daß sich sonst niemand damit beschäftigt, mit den Meteoriten, die sind der Allgemeinheit unwichtig und unbekannt.
Und daher gibt es halt auch leider keinerlei Korrektiv zu diesen Einzelleuten.
Guxx wenn bei uns irgendwas eingeführt wird oder werden soll, was die Allgemeinheit betrifft und von einem Teil derselben als ungerecht empfunden wird. Dann wird Zeter und Mordio geschrieen, die Medien sind voll, es wird dagegen geklagt, daß die Schwarte kracht und/oder die Leut gehen auf die Straß.

Guck doch, selbst bei so solchen Sachen, wos darum geht, ob die Leut unter- oder oberirdisch künftig innen Zug steigen.
Da hast regelmäßige Wutmeilen, Geschwöre, gar Schlachten als obs um Leben und Tod ginge - wo man sich denkt o glücklich das Schwabenland, wenns es keine andere Probleme hat.

Nur Mets is halt etwas, was völlig aus der Welt ist. Und immer bleiben wird.

Und in der Mettwelt selber gibts auch kein Korrektiv.
IMCA war nie uns ist auch nicht zu einer Stellungsnahme zu Mettgesetzen zu bewegen, im Gegenteil, die Bewegug der letzten Jahre dort lief eher dahin, quasi polizeiliche Aufgaben zu übernhemen, die die Einhaltung derselben kontrolliert. (Weswegen ich dann auch nimmer mitmachen wollt).

Und die MetSoc hält sich komplett raus, da sie für Politik nicht zuständig.

Nun wieder zurück zum Großen&Ganzen. Metts werden auch immer völlig aus der Welt bleiben.

Daher wird nie diese abstrakte Entität geheißen "Staat" von alleeene auf die Idee kommen, die Handhabung von Meteoriten zu reglementieren,
da  niemandem von gesunder Konstitution und Leben, die Art und Weise, wie Meteorite immer gehandhabt wurden, als Übel, Unbill oder Notstand vorkommen würde.

Niwwa?
Deswegen is des ois im Grund a Farce.
 :prostbier:
Mettmann
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