Hier ist noch ein aktueller Bericht zur Eröffnung der dOCUMENTA (13) und der Kritik an der Vorgehensweise der künstlerischen Leiterin Frau Carolyn Christov-Bakargiev.
http://www.wokitoki.org/wk/1115/evidence-for-carolyn-christov-bakargiev-argentinian-anger-with-documenta-13Die Geschichte nimmt immer noch unerwartete und amüsante Wendungen:
http://www.hna.de/documenta-13/objekte/d13-christov-bakargiev-ueberfordert-englisch-eiltempo-2346349.htmlAlso betrachtete sie den Konflikt vom Standpunkt des Meteoriten aus. Ob er sich gewünscht hätte, spekulierte sie, in einer Ausstellung vor dem Fridericianum zu liegen? „Hat er Rechte, und wenn ja, wie können diese ausgeübt werden?“
http://www.art-magazin.de/kunst/51881/documenta_rundgang_kassel?p=2Die Künstler Guillermo Faivovich und Nicolas Goldberg wollten ihn ausleihen und nach Kassel bringen, aber sie brachen ab, als vor allem Ureinwohner der Moqoit dagegen protestierten. Christov-Bakargiev fragt in ihrer Vorlesung: "Hätte der Meteorit den Kurztrip zu einer Kunstausstellung genossen?" Als ein Journalist sie mehrfach fragt, warum sie das Projekt überhaupt angegangen sind und warum die Ureinwohner in Interviews als "Terroristen" bezeichnet worden wären, folgt einer der emotionalste Moment der Pressekonferenz. Christov-Bakargiev ist bei ihrer Ehre getroffen – ihre Antwort gerade als "Frau und Feministin" sei doch klar: "Der ist Meteor nicht hier."
http://www.rheinpfalz.de/cgi-bin/cms2/cms.pl?cmd=showMsg&tpl=rhpMsg_thickbox.html&path=/rhp/welt/kultur&id=1338995050Ihr Hang zum Interdisziplinären - bis an die Grenze zum Esoterischen - ist inzwischen bekannt. Und so ging es direkt los mit einem 37 Tonnen schweren Meteoriten aus Argentinien, der vor dem Kasseler Fridericianum platziert werden sollte. Das Vorhaben - Kunst oder Wissenschaft? - scheiterte und Christov-Bakargiev fragte sich mit der ihr eigenen Weltsicht: Hätte "El Chaco" es sich gewünscht, die weite Reise zu unternehmen? Hätte er den Ausflug zur documenta genossen? Und: Hätte er nicht eigentlich ein Recht darauf gehabt?
Was
wollte eigentlich der Meteorit und wie können seine Rechte ausgeübt werden?
Das ist hier die Frage.
Vermutlich wollte sie aber auch nur einen kritischen, 'nichtmenschlichen Blick' auf die Menschen und ihre beschränkte Perspektive auf die Welt werfen:
http://www.hatjecantz.de/controller.php?cmd=interviews&id=81Carolyn Christov-Bakargiev:
"Deshalb bin ich als die künstlerische Leiterin der dOCUMENTA bekannt, die sich für die Positionen und Perspektiven von Hunden interessiert – das stimmt, und das meine ich sehr ernst, und nicht nur für die von Hunden, sondern auch für die von Meteoriten und Objekten, einschließlich künstlerischen Objekten. Für das Geheimnis dieser Dinge, die wir Kunst nennen – für ihre Perspektiven, und nicht unsere auf sie!"
Das Problem ist nur, dass eine 'kosmische Eintagsfliege' wie der Mensch niemals die
Perspektive eines Meteoriten einnehmen könnte, selbst wenn dieser eine hätte. Eine Christov-Bakargiev könnte einen 'El Chaco' niemals verstehen, auch nicht durch eine künstlerische Herangehensweise.
Merke, Frau Christov-Bakargiev, wo ein (künstlerische) Wille ist, ist nicht immer eine 'meteoritische Gefühlswelt', oder so ähnlich.