Dünnschliffe, vor allem im kreuzpolarisierten Licht offenbaren die wunderbare, farbenprächtige Welt der Mineralogie der Meteorite. Oft verraten die Mineralbestandteile unserer Meteorite ihre Identität erst im kreuzpolarisierten Licht unter dem Mikroskop eindeutig, weil ihre Farben, Strukturen, und Formen dann charakteristisch für bestimmte Minerale stehen. Hier ein Beispiel zum
NWA 2999, ein
Angrit, der in Textur und Struktur dem Namensgeber der Angriten, dem Angra dos Reis, ähnelt und ganz anders aussieht als z.B. der berühmte D'Orbigny Angrit. Angrite bestehen hauptsächlich aus Pyroxen, Olivin und
Plagioklas. Der Plagioklas soll
fast reiner Anorthit sein. Wenn das so stimmt, dann müssen die polysynthetisch verzwillingten Streifen der Plagioklase recht breit sein. Schaun'mer mal bei dieser 32-fach vergrößerten Aufnahme meines NWA 2999 DS. Ja, am unteren Rand dieses Bildausschnittes finden wir, was wir gesucht haben:
polysynthetically twinned plagioclase und die Zwillingslamellen sind breit! Voilà, verzwillingter Plagioklas mit breiten Lamellen in meinem NWA 2999 Dünnschliff... also fast reiner Anorthit!
Herzliche Grüße,
Bernd