Autor Thema: Fallfrischer NWA  (Gelesen 5768 mal)

Offline lithoraptor

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Re: Fallfrischer NWA
« Antwort #15 am: Mai 02, 2009, 22:39:26 Nachmittag »
Moin Uwe!

Den Unterschied zwischen Wüstenlack und einer echten Schmelzkruste siehst Du am Besten in einem Dünnschliff. Schmelzkruste ist aufgeschmolzenes Met-Material, welches recht zügig wieder erstarrt ist - eben ein silikatisches Glas. Im Dünnschliff erscheinen Gläser bei gekreuzten Polarisatoren immer schwarz, dies hat mit der, bei Gläsern nicht vorhandenen, Doppelbrechung zu tun (ohne das nun genauer auszuführen zu wollen).
Wüstenlack ist eine recht komplexe Bildung bei der wohl auch Bakterien eine Rolle spielen. Das sieht im Dünnschliff gänzlich anders aus. Hier mal ein Link zu Wiki:

http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCstenlack

Wenn man sich den Unterschied einmal eingeprägt hat, dann kann man das auch ganz leicht makroskopisch erkennen. Is wirklich nicht schwer.

Eine kleine Bemerkung noch zum Verkauf von "fallfrischem" Material. Wenn Ihr an einem Stück Risse bemerkt, die bereits mit neugebildeten Mineralien (sagen wir zur einfachen optischen Bestimmung mit sehr festen, nicht mehr staubartigem Material) verfüllt sind, dann ist dat NIEMALS fallfrisch - völlig egal ob man noch Kruste hat oder nicht!!!

Gruß

Ingo


Offline Schönedingesammler

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Re: Fallfrischer NWA
« Antwort #16 am: Mai 04, 2009, 15:38:41 Nachmittag »
Danke Ingo,

aber muß man sich wohl wirklich mal in natura angesehen haben. Aber ihr habt Recht. Die Risse sind ja unübersehbar. Ist also plausibel.

cu, Uwe  :hut:
Dsds

Offline Dave

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Re: Fallfrischer NWA
« Antwort #17 am: Mai 04, 2009, 15:55:13 Nachmittag »
Man muss aber auch darüber sprechen, das selbst die Mets die aus der Wüste kommen und als fallfrisch bezeichnet werden schon ewig dort liegen können. Das ist immer relativ zu sehen! Das ist jedenfalls meine Meinung.

Offline herbraab

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Re: Fallfrischer NWA
« Antwort #18 am: Mai 04, 2009, 19:01:07 Nachmittag »
Hallo Leute,

ich möchte Euch hier meinen fallfrischen NWA L3 (190g) vorstellen - mit besten Dank an die Chladnis. Der sieht tatsächlich frischer aus, als so mancher beobachtete Fall, den ich in der Sammlung habe. (Kostet natürlich auch etwas mehr, als ein W4-NWA...)

Grüße, Herbert
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

Offline Schönedingesammler

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Re: Fallfrischer NWA
« Antwort #19 am: Mai 05, 2009, 08:45:12 Vormittag »
Hallo Herbert,

der sieht wirklich fein aus. Keine Risse und ich meine auf dem Bild die glasige Oberfläche erkennen zu können. Wenn die fallfrisch so aussieht, dann ist der Unterschied zu meiner fetten schwarzen Kruste natürlich deutlich.

Vielen Dank. :super:

cu, Uwe  :hut:
Dsds

Pittiplatsch

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Re: Fallfrischer NWA
« Antwort #20 am: Mai 05, 2009, 14:07:50 Nachmittag »
Hallo Zusammen,

wenn es um nahezu fallfrische Funde geht, dürfen die Stücke auf dem unteren Foto nicht fehlen. Es handelt sich bei diesen zwei Individuals um gepaarte Funde des LL5 "Noktat Addagmar" (was ein schöner Name..). Interessanterweise hat man aber über diese Stücke herausgefunden, dass diese doch länger gelegen haben, als man dem äusseren Anschein nach vermuten könnte. Laut den Messergebnissen sind die Stücke wohl schon vor Jahrzehnten gefallen. Dass sie so frisch daherkommen ist wohl nur der Tatsache zu verdanken, dass sie nur sehr wenig Metall enthalten.

Von einem Fall deutlich jüngerem Datums stammt aber wohl das Stück, welches Herbert hier gezeigt hat. Dieser L3 ist nämlich sehr viel rostempfindlicher und von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser schon sehr lange auf der Erde gelegen hat. Wie Herbert schon schrieb, er sieht frischer aus als so mancher Fall, sogar frischer als so manche Stücke des aktuellen Tamdaght-Falls. Dass es noch ein seltener L3 ist, setzt dem ganzen noch das Krönchen auf.

Grüsse,
Stefan

 

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