Autor Thema: Korrosion in Wüste  (Gelesen 3712 mal)

H5P6

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Korrosion in Wüste
« am: Oktober 04, 2006, 11:33:46 Vormittag »
Hallo Sammler, :winke:

beim Stöbern im Internet sind mir Bilder aufgefallen,die  Meteorite zeigen,die in der Wüste halb im Boden steckten.Im herrausgezogenen Zustand kann man erkennen,daß der Teil, der im Boden gesteckt  hat,keine Schmelzkruste mehr hat.Man müßte eigentlich doch annehmen,daß der Teil,der im Boden war,mehr Schutz hatte und dadurch besser erhalten sein müßte. :confused:
Weiß jemand dazu etwas zu sagen? :user:

Gruß H5P6 :smile:

Offline MetGold

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Re: Korrosion in Wüste
« Antwort #1 am: Oktober 04, 2006, 12:08:32 Nachmittag »
Hallo H5P6,

auch der Wüstensand ist feucht, besonders nachts.

Ach, laß es dir doch besser von den Wüstensammlern ( oder heißt es "den wüsten Sammlern" ?  :einaugeblinzel: ) erläutern, die müssen es doch wissen.
 :winke:  MetGold   :alter:
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H5P6

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Re: Korrosion in Wüste
« Antwort #2 am: Oktober 04, 2006, 13:57:03 Nachmittag »
Hallo MetGold, :winke:

ich vermute,daß auch Salze und andere aggresive Stoffe im Boden eine Rolle spielen.
Auch im lausitzer " Kanickelsand" findet man Steine,an denen man die Veränderung durch den Boden analog zur Wüste erkennen kann.
Anbei ein Objekt,was zur Hälfte im Boden steckte.
Der Teil,der aus dem Boden herrausragte ist schwarz,der im Boden ist ohne diese Einfärbung.Die Oberfläche ist angeschmolzen und teilweise beschädigt.

Objekt-Nr.: 225                         Gewicht: 7,53 kg

Gruß H5P6 :smile:

Mettmann

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Re: Korrosion in Wüste
« Antwort #3 am: Oktober 04, 2006, 15:32:34 Nachmittag »
Huhu H5P6,

dytt is was anderes. Das was man an den Steinen aus der Wüste beobachten kann, ist nämlich überhaupt keine Schmelzkruste (auch wenn es mach unerfahrene Anbieter dafür ausgeben),
sonder der sogenannte Wüstenlack oder Wüstenfirnis.
Mit dem Sand und dem Wind wird zum einen so ein Stein abgeschliffen und gesandstrahlt, zum andern lagern sich Silikate an und eben auch durch den Windschliff poliert,
so daß sich eine dunkle, glänzende Kruste ausbildet, die mit Schmelzkruste nix zu tun hat. Findet man dort auch an irdischen Steinen.
Die Teile, die länger im Boden gesteckt haben, waren natürlich geschützter.

Mettmann

Offline JaH073

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Re: Korrosion in Wüste
« Antwort #4 am: Oktober 04, 2006, 17:01:12 Nachmittag »
Hallo H5P6 und Mettmann,

ich darf noch ergänzen, daß in dem Sand den der Wüstenwind an den Meteoriten vorbeibläst ( und an anderen Steinen natürlich auch ) Eisen drin enthalten ist. Dieses führt dann im Laufe der Zeit zu dem bereits erwähnten Wüstenlack, der glänzenden dunklen Färbung.
Daher ist es kein Wunder daß manche Steine durch die Optik für Meteorite gehalten werden und sind leider keine.
Dies hat bereits für ne Menge Enttäuschungen gesorgt.

Viele Grüße

JaH073
Je mehr Ecken und Kanten ein Diamant hat, umso mehr funkelt und strahlt der Stein.

 

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