Autor Thema: Schmelztröpfchen  (Gelesen 6042 mal)

Thin Section

  • Gast
Re: Schmelztröpfchen
« Antwort #15 am: November 25, 2008, 21:23:05 Nachmittag »
Hallo und guten Abend,  :winke:

Zitat
dieser Vorgang wird im Buch " Meteorite, Boten aus dem Weltall " von Aumann & Rétyi beschrieben.

Hier mal der Absatz, auf den sich Jürgens Anfrage bezieht für diejenigen, die das Büchlein nicht besitzen:

Andere meteoritische Teilchen stellen ein Umschmelzprodukt des Meteoritenkörpers dar, das in der Atmosphäre zur Zeit des Falles entstand. Diese Partikel sind sphärisch geformt und weisen eine andere substantielle Zusammensetzung auf als der Meteoritenkörper, aus dem sie hervorgegangen sind. Im wesentlichen entspricht sie derjenigen der Schmelzrinde. Bei Eisenmeteoriten bestehen diese winzigen Staubkügelchen aus Magnetit. Die Vorgänge, die zu ihrer Bildung führen, kann man aus der Oberflächenstruktur mancher Meteorite ableiten. Dort zeigt sich nämlich gelegentlich die Erscheinung des Verspritzens. Dabei treten Schmelztröpfchen mit Durchmessern von zehntel oder hundertstel Millimetern aus der Schmelzrinde heraus. Sie wurden zwar noch durch die Reibungshitze aufgeschmolzen, jedoch nicht mehr von der Oberfläche fortgeblasen, da der Meteorit inzwischen seine Geschwindigkeit so weit vermindert hatte, daß bereits wieder genügend Kühlwirkung einsetzte. Vorher aber wurde die Oberfläche des einfallenenden Körpers Schicht um Schicht aufgeschmolzen und das Material in feinsten Tröpfchen abgeblasen und zerstäubt, wobei dieser Vorgang bei größeren Meteoriten sogar als Rauchspur sichtbar wird. Die kleinen Teilchen werden in der Luft sofort abgebremst, ohne jedoch zu verglühen. Sie kühlen außerdem in der Luft sofort ab - wobei sie Kugelform annehmen - und schweben nach und nach auf die Erde nieder. (2. Auflage von 1996, Seite 52 Abs. 2)

Gruß,

Bernd :hut:

Plagioklas

  • Gast
Re: Schmelztröpfchen
« Antwort #16 am: November 26, 2008, 00:56:36 Vormittag »
Hallo,
Zitat
Daher würde ich vorschlagen eine kleine Sammlung gesteinskundlicher Bücher und eine Referenzprobensammlung anzulegen, das hilft sicher enorm bei der Ausfilterung von Wrongs und ist an sich schon sehr spannend.

Genau. Diese Sammlung wird dir vor allem zeigen, dass echte Krusten und Schmelzerscheinungen im wahren leben ganz anders aussehen, als man erwartet. So sparst dir ne Menge mühseliger Schlepperei mit den Findlingen.
Gruß
Plagioklas

H5P6

  • Gast
Re: Schmelztröpfchen
« Antwort #17 am: November 26, 2008, 10:19:36 Vormittag »
Hallo, :winke:

Dirk hat ja schon das richtige Bild zum Thema herrausgefunden.Eine nur bessere Abbildung wäre vielleicht hilfreich.
Auch der Bühler geht auf der Seite 112 Abb.5.5,nur wenig auf das Thema ein.Genau das,was mich interessiert,nämlich die Darstellung von Schmelzkügelchen auf einer Meteoritenoberfläche ist nicht aufzutreiben.Wie man erkennen kann sind die Kügelchen nur im Bereich dieser runden Auszehrung.Also muß es da einen Zusammenhang geben.Im ersten Vergrößerungsbild sind zwischen den Kügelchen weiße Risse in der Glasmasse zu sehen.

gruß Jürgen :smile:

Offline MetGold

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Re: Schmelztröpfchen
« Antwort #18 am: November 26, 2008, 21:38:24 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

du hast hier ein interessantes Thema eröffnet  :super:, leider bist du dann relativ schnell wieder zu deinen irdischen Gesteinsfunden übergegangen und diese gehören nunmal in einen anderen Board, auch wenn Vergleiche interessant sein können und wenn wirklich mal - wenn auch sehr unwahrscheinlich - ein echter Meteorite dabei sein sollte, dann können wir das immer noch zu den Meteoriten verschieben.

Also lange Rede kurzer Sinn - du findest deine irdischen Gesteine dort, wo sie hingehören, nämlich bei "unbekannte Gesteine" wieder. Sollten sie nicht unbekannt sein, will ich sie gerne auch noch zu "Mineralien/Steine allgemein" verschieben.

 :winken:   MetGold   :alter:
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Offline Andreas Gren

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Re: Schmelztröpfchen
« Antwort #19 am: November 27, 2008, 09:10:56 Vormittag »
Hallo,
hier ein paar Bilder dieser Schmelztröpfchen.
Aus :
Furthrt studies on cosmic spherules from deep-sea sediments
D.W.Parkin, R.A.L.Sullivan and J.N. Andrews
Philosophical Transaction of The Royal Society of London
Volume 297 Pages 495-518 Number 1432
London 1980

Die ersten drei Bilder zeigen Orgueil, das letzte Murchison

Gruß
Andi
"Without deviation from the norm, progress is not possible."
- Frank Zappa -

H5P6

  • Gast
Re: Schmelztröpfchen
« Antwort #20 am: November 27, 2008, 11:33:04 Vormittag »
Hallo Andi, :winke:

bitte folgen,zum Board:unbekannte Gesteine

Gruß Jürgen :smile:

 

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