Hallo Leute,
nach dem ich Euch scheinbar sprachlos gemacht habe, werde ich mal die Sache erklären, die mich vor Ort voll zum Staunen gebracht hat, denn auch ich hatte damals nicht damit gerechnet, was ich da beobachten durfte.
Aber zuerst einmal danke den Jungs, die sich hier bemüht haben, das Geheimnis zu ergründen!
Ohne Euch wäre das Thema voll langweilig geworden.
Also, der See ist in einem sehr tiefen und schmalen Tal, in dem Wind keine Rolle mehr zu spielen scheint. Der See wird wohl normal zugefroren sein, dann kam im Winter der Schnee, vielleicht ein halber Meter ...
Nun als ich kam, wurde es schon sehr warm und der Schnee taute und machte über der Eisschicht erst schweren Schneematsch und später auch eine Wasserfläche über dem noch zugefrorenen See. Übrigens konnte das Wasser scheinbar nicht zur Seite abfliesen, da die Eisfläche dem Gewicht oben auf nachgab und sich scheinbar verzog zu einer flachen "Schüsselform". Aber das nur nebenbei. Fakt ist, die Oberfläche war flüssiges Wasser mit Schneematsch vermischt. Teilweise war dieser Matsch auch wieder am etwa 50cm tief liegendem Eis festgefroren. So kam es dazu, das vom Ufer aus betrachte selbst die weißeren Flecken scheinbar unter der Wasseroberfläche waren.
Gut, die Eisfläche war also unter Wasser und muß ja scheinbar kälter gewesen sein als 0°C, wir haben ja schließlich den festen Aggregatszustand. Das Wasser über dem Eis aber war wärmer als 0°C, sonst wäre es ja nicht flüssig. Und jetzt kommt es, wenn die Erwärmung sogar 4°C warmes Wasser entstehen ließe, dann wäre es am schwersten, laut der Dichteanomalie des Wassers soll dies ja so sein, und kein Wind oder andere Vorgänge das Tauwasser stetig vermischen, dann sinkt das 4°C Wasser auf die Eisoberfläche ab und beginnt das Eis zu schmelzen. Dabei wird es natürlich wieder kälter und steigt zur Oberfläche auf. Ach du meine Güte, es wäre somit sogar möglich, das Eiszapfen nach oben wachsen bis zur Wasseroberfläche.
Wenn jetzt das 4°C warme Wasser eine Lücke in der Eisdecke finden würde, dann strömt es hindurch und sackt ab bis zum Seeboden. Wenn jetzt eine stabile Strömung entstanden ist und über Tage das 4°C warme Wasser durch die Lücke fließt, dann wäre es so, als wenn auf einer "Dach-Fläche" kleine Bäche zum tiefsten Punkt hin fliesen - eben einem lokalen "Teich" mit Abfluß nach unten, der rundum mit "Flußläufen" gesäumt wird. Ja und genau das sehen wir auf den Fotos.
Aber man kann auch noch andere Löcher beobachten, die scheinbar bis oben zur Wasseroberfläche einen Eiskanal besitzen. Diese Löcher haben einen hellen Ring. Ich gehe deshalb davon aus, daß unter der Eisfläche der gleiche Effekt statt findet, nur eben genau anders herum. Das 0°C kalte Wasser findet ein Loch und ergießt sich nach oben hinaus zur Wasseroberfläche, wobei ich mir gut vorstellen kann, daß in der Nacht durchaus der Kanal teilweise wieder gefrieren kann, etwa so daß der Kanalrand eine Art Eiszapfenbildung erzeugt. Das Eis wächst also unter Wasser von der Eisfläche zur Oberfläche des Wassers hinauf, wobei letztlich der aufsteigende Wasserstrom nicht unterbrochen werden darf, der also immer weiter durch den Kanal nach oben hinauf und über die Eisbildung hinweg fliesen muß.
Grau ist eben jede Theorie