Hallo Tekti-Jäger
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ich glaube, dass das Umgebungsgestein nicht unbedingt ähnliche Vertiefungen aufweisen muss wie die Tektite. Tektite haben bestimmt andere physikalische und chemische Eigenschaften als die Umgebungsgesteine und werden wohl auch unterschiedlich auf z.B. Bodensäuren oder ähnliches reagieren (ich bin da aber kein Experte). Allerdings scheint bis jetzt die Frage, wie die Skulpturierung der Tektite zu Stannde kam, noch ungeklärt. Die einen sagen durch Erosion im Boden - die anderen favorisieren Ablation durch Athmosphärenflug.
Für Ablation durch Athmosphärenflug sprechen folgende Argumente:
1.Die Existenz der australischen geflanschten Knöpfe. Eindeutig orientiert - keine Frage.
2.Dann gibt es noch, sehr selten vorkommend, geknickte Tektite. Passiert wahrscheinlich, wenn zwei Tektite sich im Flug berühren. Dabei bricht die Oberfläche auf und das noch weiche und plastische Innere des Tektiten quillt hervor (bald spots). Wenn man nun solche Teile in der Erde findet, dann ist die Oberfläche regmalyptisch skulpturiert, nur nicht an dieser Hervorquellstelle.
3.Auch gibt es massenhaft zerbrochene Tektite, die an der Bruchfläche glatt geblieben sind und nicht "zerfressen".
Jetzt die für Erosion:
1.Einige Experten sagen: Die Oberfläche der Tektite sei recht schnell abgekühlt und dadurch anfälliger z.B für Bodensäuren, während das Innere der Tektite zum Abkühlen mehr Zeit hatte und dadurch gegen Erosionsprozessen widerstandsfähiger war. Dies würde auch erklären, warum die bald spots und die Bruchflächen nicht skulpturiert sind (weilse das widerstandsfähigere Innere zeigen und nicht das anfälligere Äußere).
2. Tektite, die man auf dem Meeresgrund findet, seien frischer und weniger verwittert, als Tektite aus dem Boden. Bei der Lagerung in der Erde gibt es also auf jeden Fall Erosion.
Noch eine andere Idee für die Entstehung dieser Vertiefungen in den Tektiten können blasenförmige Gaseinschlüsse darstellen. Zum einen könnten schon während des Fluges der Tektite solche Blasen aus der noch weichen und plastischen Oberfläche heraus "geblubbert" sein. Zum anderen sind vielleicht oberflächennahe Blasen des Tektiten später im Boden, wieder durch Erosion, aufgebrochen. Zumindest gibt es Untersuchungen an Tektiten, die Bewegungen von Blasen im Tektiten während des Fluges nachgewiesen haben.
Okay, jetzt reichts erst mal.
Hier noch schnell ein bissel Literatur über das Thema:
- Auth, Rudolf (2005): Tektite. Irdische Materie aus dem Weltraum.
- Povenmire, Hal (2003): Tektites. A Cosmic Enigma. Edited by John A. O`Keefe. Publication of the Florida Fireball Network.
- Heinen, Guy (1997): Tektite. Zeugen Kosmischer Katastrophen.
Dirk