Der Schwyzer Naturforschende Johann Rudolph Rengger berichtet in seiner "Reise nach Paraguay in den Jahren 1818 bis 1826" folgendes:
"Den 20. August 1825 erfuhr ich zu Buenos-Ayres von Herrn Moreno, Professor der Chemie,
dass ein Block Meteoreisen im Artillerie-Park daselbst liege. Begleitet von Herrn Longchamp
und Stückelberger gieng ich sogleich hin und fand diesen Block.
Die spanische Regierung hatte im Jahr 1813 einige Artillerie-Officiere, unter anderen den
Herrn von Celis, von dem Azara spricht, nach diesem Aerolithen geschickt, von dem sie
Kunde erhalten, und geglaubt hatte, es fände sich daselbst eine Eisenmine. Der Block lag
damals zu St. Jago, wohin man ihn, 60 Stunden weit, aus Gross-Chaco gebracht hatte,
wo er auf der Oberfläche des Bodens soll gefunden seyn. Er wurde dann nach
Buenos-Ayres transportirt. Man sagte mir hier, er wiege jetzt 52 Arrobas oder 1300 Pfund;
er sey grösser gewesen, man habe aber mehrere Arrobas, etwa einen Drittheil des Ganzen,
davon abgeschlagen, um ein Paar Pistolen daraus zu verfertigen, die der nordamerikanische
Gesandte zum Geschenke erhalten habe. Bei meinem Besuche war er 4 1/2 quartas
(Viertelellen) lang, 2 1/2 q. hoch und 2 q. breit. Seine Oberfläche war uneben und
höckerig. Es war augenscheinlich, dass verschiedene Stücke davon waren abgeschlagen
worden. An einigen dieser Stellen sah die Masse poros aus, wie aus Blättchen bestehend,
an anderen dagegen war sie ganz dicht. Aussen hat der Block, wo er nicht mit Rost
überzogen ist, eine graulich schwarze Farbe. Man hat die abgeschlagenen Stücke, die sich
hämmern liessen, ohne weitere Vorkehrung ins Feuer gebracht, um Pistolen daraus zu
machen. Da wo der Meissel auf den Block ist angesetzt worden, zeigt dieser metallischen
Glanz. Die Masse ist so wenig hart, dass sich mit einem spitzen Hammer Eindrücke darein
machen lassen. Die gegenwärtige Regierung, die den Block früher zur Verfertigung von
Gewehren benutzen wollte, gedenkt nun denselben als Geschenk nach England zu senden,
vielleicht weil der englische Minister dem Gesandten Garcia von hier eine goldene Dose
geschenkt hat. Diese unwissenden Regenten behaupten, es finden sich noch viele,
selbst grössere, Stücke dieser Art zu St. Jago, was aber allen Nachforschungen zufolge,
die ich hierüber angestellt habe, durchaus unrichtig ist. Ich zweifle keineswegs, dass
dieses der nämliche Block sey, dessen schon Azara und andere Reisende Erwähnung gethan
haben. Indessen hat sich Azara in der Beschreibung der Grösse desselben geirrt,
denn angenommen, die Hälfte wäre davon abgeschlagen worden, was jedoch offenbar
nicht der Fall ist, so wäre der Meteorstein nur fünf, nicht acht, französische Fuss lang gewesen,
wie Azara angiebt. in Brasilien hat man verschiedene, jedoch kleinere, Massen dieser Art
gefunden. Hui, wie man damals doch noch durch geringfügige Korruption an historische Rekordhauptmassen gekommen ist!
Hmmm, ich hab hier noch ein paar kunstreich aus Bernstein und Silber gefertigte Zigarrenspitzen,
mal sehen, ob ich damit die Mundrabilla-Vollscheibe aus London loseisen kann, indem ich sie dem
britischen Gesandten Sir Woods in Berlin verehre...
Mettmann