Hallo Ott,
Serpentinit
Dann müsste Eisenhydroxid drin sein?! Das ist chemisch nachweisbar .Leider komme ich erst in 2Wochen an die benötigten Zutaten.Bin aber jetzt schon gespannt!
hm, also ohne Dir den Spaß verderben zu wollen: Mit chemischer Analyse kommst Du bei Gesteinen nicht weit. Einmal aus ganz praktischen Gründen: Um irgendeinen Aussagewert zu generieren, müsstest Du eine sog. "Bauschanalyse" machen, also praktisch die wichtigsten Bestandteile
quantitativ analysieren - und sowas ist extrem aufwendig (das entsprechende Praktikum im Chemiestudium hieß bei uns nicht zu Unrecht "Steinekochen" - aber nicht einfach in Salzsäure, da gehörten andere Aufschlussmittel dazu, die außerhalb eines entsprechend ausgerichteten Laboratoriums nicht verwendet werden sollten...)
Zum anderen: In Serpentinit ist "normalerweise" (was bei Gesteinen so "normal" heißt) eigentlich kein Eisenhydroxid enthalten - das wäre imho nur dann möglich, wenn er bereits stark (!) verwittert wäre, und so sieht Dein Stück nicht aus. Aber selbst wenn es das wäre: Eisen ist das vierthäufigste Element der Erdkruste. In fast jedem Gestein sind damit zumindest Spuren von Eisen enthalten - was nützt Dir damit der Nachweis? Unreiner Kalkstein ergäbe dasselbe positive Ergebnis wie angewitterter Basalt...
Wenn Du öfter in der Stubenberger Gegend (oder anderswo im Voralpenland im allerweitesten Sinne) unterwegs bist, empfehle ich Dir das kleine Heftchen "Kieselsteine im Alpenvorland" von Grundmann und Scholz, oder auch "Steine an Fluss, Strand und Küste". Das ist zwar alles kein Ersatz für den Vinx ("Gesteinsbestimmung im Gelände") verbunden mit ernsthaftem Selbststudium, aber ein Einstieg. Und wenn Du ernsthaft an Labormethoden zur Bestimmung denkst: Die Chemie führt nur in Ausnahmefällen weiter - eine gute optische Ausstattung (Lupe oder Binokularmikroskop) ist bei der Gesteinsbestimmung hilfreicher als alle chemischen Reagenzien (von dem Salzsäurefläschchen zum Kalknachweis mal abgesehen...)
Gruß,
Holger