Ein herzliches Hallo besonders an die Geschiebesammler,
in den schwedischen Kaledoniden, speziell dem Seve Nappe-Komplex (aus dem durchaus bereits nordische Geschiebe bekannt sind, siehe [1]), sind kürzlich pelitische Gneise gefunden worden, in denen Anzeichen von (ehemaligem) Coesit [2] bzw. Mikrodiamanten [3] gefunden wurden und die damit eine (eklogitfazielle) UHP-Metamorphose (UHP – ultra-high pressure) durchlaufen haben müssen. Die zugrunde liegenden Edukte wurden während des Zusammenstoßes von Laurentia und Baltica tief versenkt und anschließend wieder exhumiert.
Außerhalb der Kaledoniden sind derartige UHP-Gesteine in Regionen, die nordische Geschiebe geliefert haben, bisher nicht bekannt, obwohl z.B. die südwestfinnischen S-Granite (wie Perniö-Granit u.ä.) auf genau solche Kontinent-Kontinent-Kollisionen hinweisen. S-Granite werden als Aufschmelzungsprodukte von Sedimenten in tiefen Krustenbereichen während derartiger geologischer Ereignisse gedeutet. Auch die insgesamt drei shoshonitischen Ringkomplexe (Åva, Seglinge, Mosshaga) und weitere shoshonitische Intrusionen (z.B. Lemland) in diesem Gebiet weisen in dieselbe Richtung.
Viele Grüße
Sprotte (Ralf)
[1] J. Langendoen, H.L.M. van Roermund: An investigation into the genesis of an erratic (retro) eclogite block from Haren, Groningen, the Netherlands. Netherlands Journal of Geosciences 86 (2007) 145-157.
[2] I. Klonowska, J. Majka, M. Janak, D.G. Gee, A. Ladenberger: Pressure-temperature evolution of a kyanite-garnet politic gneiss from Åreskutan: evidence of ultra-high-pressure metamorphism of the Seve Nappe Complex, west-central Jämtland, Swedish Caledonides. Geological Society Special Publication 390 (2014) 321-336.
[3] Å. Rosen: Metamorphic Evolution of the Middle Seve Nappe in the Snasahögarna area, Scandinavian Caledonides. Examensarbeit. Uppsala University, Uppsala (2014).