Hallo an alle Forum Mitglieder
nachdem ich mich kurz in der entsprechenden Rubrik vorgestellt habe, hier nun mein Fundstück, von dem ich nicht ganz sicher bin, ob es sich um einen echten Meteoriten handelt, oder ob Mutter Natur mir einen Pseudo untergejubelt hat.
Diesen seltsamen Fund machte mein elfjähriger Sohn im Mai in einem Kieswerk in Norddeutschland. Das Fundstück von der Größe einer Kokosnuss lag bereits auf einer Geröllhalde, von der wir Steine für einen Steingarten absammelten. Die Kiesgrube ist ca 8-10m tief und wird ständig erweitert, das heißt es finden täglich Erdbewegungen durch Bagger statt.
Nachdem ich diesen Stein erst ein paar Tage später begutachtet habe fielen mir besondere Merkmale auf : ungewöhnliche Form ( Fliegerbombe ohne Leitwerk) Gewicht, Farbe, Oberflächenstruktur und ein Brandloch hinten. Das leichte schmutzig-messing- oder pyritfarbige Schimmern an vielen Stellen, ließen mich erst an Gießereiabfall denken, wurde aber zum einen dadurch wiederlegt, dass das Gewicht von 4.6 g @ccm bei einem Volumen von ca 975ccm und 4,5 Kg keine Kupferlegierungen wie Bronze oder Messing sein können, zum anderen ist dieses Objekt sehr sehr hart, eine Eisenfeile zerlegte sich beim Versuch etwas abzufeilen in Späne, auf der Diamant-Nagelfeile bildete sich beim Feilen ein kohlrabenschwarzer Belag. Ein Versuch mit einem Neodynemagnet bestätigte : nichtmagnetisch, auch nicht nach Erhitzung. Dafür aber leitfähig, ein Multimeter zeigte unregelmäßige Werte an.
Zweiter Gedanke : Möglicherweise ein Meteorit. Nachdem ich zwei Wochen lang das Internet nach Fotos, Informationen und vergleichbaren Funden durchsucht habe und somit einen Meteoriten Crashkurs hinter mir habe, verfestigte sich der Gedanke, dass es sich tatsächlich um einen seltenen Meteoritenfund handeln könnte.
In diesem Fall um einen flugorientierten, der beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht verglühte oder auseinanderbrach, auch den Aufprall auf die Erde ohne Schaden überstand. Der sphärische Körper hat an der dicksten Stelle einen Umfang von 36cm und ist ca 15m lang. Die Schmelzkruste ( Oberfläche ) ist glatt, ähnelt von der optischen Struktur einem gebackenen feinporigen Kuchenteig. Farbe, wie schon beschrieben, metallisch schmutzig-messingfarbig schimmernd aber nicht glänzend. Es fehlen die Regmaglypten, da das Material extrem hart ist, ist es möglich, dass es zu keiner Bildung dieser sonst so typischen Merkmalen kam. An dem Wulst lassen sich strukturierte Linien erkennen, noch deutlicher sind rosettenförmige Linien rund um den Strömungsabriss. Aus dem ca 1-1,5cm breiten und ca 5mm tiefen Brandloch, ließ sich Gesteinsmaterial abschaben, so dass ich eine kleine Menge Gesteinsprobe in Pulverform zur näheren Untersuchung bereit habe.
Gerne würde ich Eure Meinungen und Expertisen hören, und auch jemanden finden, der diesen Staub untersuchen kann. Weitere Fotos kann ich einstellen.
Dieses Material ist definitiv kein Flint, Granit, Gneis, versteinerte oder verkieselte Pflanzen, organischer Ursprung, kein Vulkangestein, Pyrit - , Giessereiabfall.
Beste Grüsse
Helge