Warum so genau?
Erworbene Berufskrankheit. In meinen Händlerzeiten war es bis in die zweite Hälfte der Nullerjahre gang und gäbe,
daß die privaten Händler und Sammler von einer Fraktion der wissenschaftlichen Szene auf das Heftigste verunglimpft und verleumdet wurde,
falsche Rechtsbehauptungen zum Teil wider besseren Wissens öffentlich lanciert wurden und der private Sektor auf eine Stufe mit Waffenschiebern, Grabräubern und Drogenhändlern gestellt wurde,
mit dem erkennbaren Ziel, in einigen Ländern Gesetze der Meteoritenprohibition durchzusetzen, (die fatal gewesen wären für die nationalen staatlichen Sammlungen und die nationalen Wissenschaftsbetrieb der Meteoriterei).
Diese Kreuzfahrer waren sich für nichts zu blöde - ein Rechtsanwalt hatte gar einen pseudo-wissenschaftlichen Artikel in einem Fachjournal zu Meteoritengesetzen in allen Ländern lanciert, in dem 3/4tel der Rechtsbehauptungen nachweislich nicht zutrafen, offensichtlich war der Artikel nicht peer-reviewed. Dieser Artikel hat etliche Kuratoren und Metwiss.tler verunsichert, vor allem aber stießen Journalisten bei ihren Recherchen, so sie über Meteorite schrieben, immer wieder darauf.
Der zweitschädlichste Klopper an den ich mich erinnnere, war ein Artikel in der sonst höchst-renommierten New York Times,
der denselben Unfug kolportierte, und den privaten Meteoritensektor in die obig genannten Begrufsgruppen einsortierte, zusammen mit dem feuchten Traum von Milliardenumsätzen.
Das hat sich dann gegen Ende der 2000er gelegt. Die Einsicht hat sich durchgesetzt, daß die Leistung des privaten Sektors ein Segen für die Forschung ist und heute fordert meiner Kenntnis nach niemand mehr, der sich ernsthaft beruflich mit Meteoriten beschäftigt, Verbote.
Übriggeblieben ist höchstens der Aufhänger in lokalen und Breitenmedien, daß Meteorite wertvoller als Gold seien und mehr als 1000$ im Gramm kosteten.
Du, verehrter Himmelseisen, kommst also 15 Jahre zu spät mit Deiner Methode,
auf den Sack draufzuhauen, weil es dann immer den Richtigen trifft.
Du behauptest einfach eine Rechtslage in Namibia, die unzutreffend ist: Daß die Ausfuhr von Meteoriten aus Namibia seit 1914 strikt verboten sei.
Wir haben Dir hier die Gesetze verlinkt, geflissentlich ignorierst Du die Argumente.
1.Die Verordnung von 1914 (die zudem von den Kolonialisten verhängt) war 1915 mit der Eroberung durch die Südafrikaner dahin.
2. Es gab den Act von 1969 und den von 1979 - in dieser Periode ware Sammeln und Export mit Genehmigung erlaubt.
3. Im Act von 1979 haben wir womögl. die Einschränkung, daß nur kulturell bedeutsame Meteorite von der Genehmigungspflicht betroffen sind.
4. Erst 2004 haben wir das komplette Verbot von Sammeln, Export und sogar Besitz.
Zusammengefaßt: Bis 1969 gabes NULL Einschränkungen. Danach war alles möglich ggfs. mit Genehmigung. Erst seit 2004 ist alles verboten.
Sollte das nicht zutreffen, dann mußt eben die entsprechenden Gesetze auffinden und zeigen.
Du indes lehnst Dich bequem im Sessel zurück und kriminalisierst hier im Forum ohne Unterschied Sammler und Händler.
Und um diese Provokation zu steigern, erweckst Du den Eindruck, es sei bei Hoba ein Massenphänomen.
Es hat mich nur eine halbe Stunde Webrecherche gekostet, die obengenannten Treffer für Hoba-Angebote aufzulisten.
Sie sind nicht aussortiert, sondern simpel der Reihe nach angegeben.
Angebote von 8 Händlern/Sammlern.
Sieben davon sind BLITZSAUBER und das Material stammt aus historischer Zeit VOR jeder gesetzlichen Regelung durch Südafrika/Namibia
bzw. hat eine behördliche Genehmigung.
Lediglich eines hat keine Angaben - wird aber von einem nicht unbekannten Meteoritenhändler angeboten, der auf Anfrage sicher die Herkunft mitteilen wird.
Also lege bitte entsprechende Fakten vor, bevor Du hier im Forum die Leut - ja - einer Straftat bezichtigst.
Zwotens, zur Dringlichkeit und Umfang des von Dir grundlos vermuteten Hoba-Problems:
Alle Angebote sind z.T. schon vor etlichen Jahren verkauft.
Meine Schnellsuche ergab lediglich erhältlich: 2x Stäube im mg-Bereich mit Provenienz. Und einmal 3.4g Rostbrösel.
Zeig mal die Angebote, die Du gefunden, ich bin weit davon entfernt, allwissend zu sein.
Gibeon:
Kann man sich sparen. Selbe Gesetze. Was Du offenbar nicht weißt, ist, daß Gibeon über Jahrzehnte bis ca. 2000 das Masseneisen schlechthin war. Und es war das billigste erhältliche, zudem schön. Praktisch jeder Sammler hatte einen.
Diese Unmengen sind zwar nun in aller Welt verteilt, aber sie sind ja nicht
aus der Welt. Es schmeißt ja niemand Meteorite weg, wenn er das Interesse daran verliert. Und so bleiben immer Gibeons aus der Epoche vor der Prohibition im Handel.
Und daß die Prohibition funktioniert und auch nicht großartig unterwandert wird,
erkennt der kenntnisreiche Erkenner woran?
Am Preis.
Damals hat Gibeon um den Dreh 150-180$/kg gekostet.
Heut, 25 Jahre später, je nach Größe und Zubereitung das Zehn- bis Zwanzigfache.
Niemand verübelt mangelnde Kenntnisse.
Aber ohne Kenntnisse und Nachweise pauschal Händler und Sammler zu kriminalisieren,
das finde ich .... drücken wir es höflich aus: grenzwertig.
Auf ein Neues!
Mettmann